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Diabetes: Insulinspritzen bald überflüssig?

Die tägliche Insulingabe ist für den Typ-I-Diabetiker zwar lebenswichtig, doch mindert sie gleichzeitig in hohem Maße seine Lebensqualität. Geht es nach Jonathan Slack und seinen Kollegen von der University of Bath, könnten die täglichen Injektionen in Zukunft unnötig werden. Durch eine einmalige Behandlung sollen Leberzellen dazu gebracht werden, selbstständig Insulin zu produzieren.

Der Verlust von insulinproduzierenden Zellen im Pankreas ist die Ursache für den Diabetes mellitus Typ I. Hoffnungen ruhen nun darauf, Leberzellen so zu verändern, dass sie in der Lage sind, die verlorenen Pankreaszellen zu ersetzen. Auch wenn noch Jahre harter Arbeit erforderlich sind, um die neue Therapie wirklich einsetzen zu können, sind die ersten erfolgversprechenden Schritte bereits getan.

Die Differenzierung der Stammzellen in Leber- bzw. Pankreaszellen erfolgt während der Embryonalzeit. Es gelang bereits in früheren Studien, das Gen zu identifizieren, das für die Ausbildung der Pankreaszellen verantwortlich ist.

Jonathan Slack injizierte mit seinem Team eine modifizierte Form dieses Gens sowohl in kultivierte menschliche Leberzellen als auch in die Leberzellen von Kaulquappen. Tatsächlich übernahmen die behandelten Zellen die vielfältigen Funktionen von Pankreaszellen, unter anderem auch die Insulinproduktion. In weiteren Schritten sollen die erhaltenen Ergebnisse nun in vivo getestet werden. ah

Quelle: http://news.bbc.co.uk, Meldung vom 21. 1. 2003

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