Arzneimittel und Therapie

Rekombinanter humanisierter Antikörper: Bevacizumab bei Dickdarmkrebs

Roche hat bekannt gegeben, dass sie in der Europäischen Union die Zulassung von Bevacizumab (rhuMAb-VEGF, Avastin®) beantragt haben. Der rekombinante humanisierter Antikörper gegen den vascular endothelial growth factor (VEGF) ist für die Erstbehandlung von metastasierendem Dickdarmkrebs in Kombination mit einer Chemotherapie bestimmt. Das Gesuch stützt sich auf die Daten einer zulassungsrelevanten klinischen Studie, in der mehr als 900 Patienten mit Bevacizumab behandelt wurden und gegenüber einer Chemotherapie allein bessere Überlebenschancen hatten.

Eine Datenbank über die Sicherheit des Medikaments mit den Resultaten von mehr als 1000 Patienten, die in klinischen Studien mit Bevacizumab behandelt wurden, dient ebenfalls zur Unterstützung des Zulassungsgesuchs.

Die Ergebnisse der zulassungsrelevanten Studie mit Bevacizumab bei fortgeschrittenem Dickdarmkrebs sind bereits früher in diesem Jahr bekannt gegeben worden. Sie lassen erkennen, dass Bevacizumab in Kombination mit dem IFL-Behandlungsschema (5-FU/Leucovirin), die durchschnittliche Überlebensdauer gegenüber einer Behandlung mit dem IFL-Schema allein um zirka fünf Monate verlängerte (20,3 Monate gegenüber 15,6 Monaten).

Bevacizumab hemmt nachweislich den so genannten vascular endothelial growth factor (VEGF). Dadurch unterdrückt das Präparat das Tumorwachstum und die Streuung von Krebszellen im Organismus. Da dieser Wirkmechanismus bei verschiedenen soliden Tumoren von Bedeutung sein könnte, wird Bevacizumab zurzeit bei anderen Formen metastasierender Krebserkrankungen geprüft - so zum Beispiel beim nicht-kleinzelligen Lungenkrebs sowie bei Bauchspeicheldrüsen- und Nierenzellkrebs. ck

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