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Rahmenvertrag: Verhandlungen gescheitert

BERLIN (abda/daz). Die Verhandlungen über die Neufassung des Rahmenvertrages zwischen den Spitzenverbänden der Krankenkassen und dem Deutschen Apothekerverband (DAV) sind vorerst gescheitert. Dies teilte die ABDA am 16. Dezember in einer Presseerklärung mit.

Der Rahmenvertrag (siehe auch die Berichte in DAZ Nr. 50, S. 19, und Apotheker Zeitung Nr. 51) regelt grundsätzliche Fragen der Arzneimittelversorgung der gesetzlich Versicherten, so u. a. die Aut-idem-Auswahl und die Importquote.

Wie der DAV in Berlin mitteilte, sei der in mehreren Verhandlungsrunden ausgearbeitete Kompromissvorschlag nach intensiver Diskussion in den Gremien des DAV als nicht akzeptabel bewertet worden. Er enthalte trotz positiver Ansätze eine Reihe von Punkten, die in ihrer Gesamtheit die Apotheken zu einseitig belasteten.

Hermann S. Keller, Vorsitzender des DAV, erwartet nunmehr eine zügige Entscheidung durch die Schiedsstelle: "Wir wollen unter Moderation der Schiedsstelle einen vernünftigen Vertrag erreichen, der die Interessen beider Seiten, aber vor allem auch die der Versicherten, in angemessener Weise berücksichtigt.

Zu unserem großen Bedauern waren die Krankenkassen trotz außerordentlich großer Kompromissbereitschaft auf unserer Seite nicht bereit, mit uns einen Vertragsentwurf zu entwickeln, der allen Seiten gerecht wird. Einem Vertragsdiktat können wir nicht folgen."

Es wird nunmehr die Schiedsstelle über den Inhalt des Vertrages entscheiden müssen. Der DAV hat die Schiedsstelle am 16. Dezember 2003 angerufen.

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