Prisma

Schwangerschaft: Sauerstoffmangel beim Fötus frühzeitig erkennen

Mithilfe der Magnetresonanz-Tomografie will Dr. Ulrike Wedegärtner, Institut für experimentelle Gynäkologie der Universität Hamburg, Sauerstoffmangel beim Ungeborenen erkennen. Ihre Forschungsarbeit wurde nun mit einem Stipendium der Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung ausgezeichnet.

Jeder kennt den Ultraschall – die klassische Untersuchungsmethode, um die Gesundheit des Ungeborenen bei der Schwangerschaft zu überwachen. Doch der Ultraschall hat Grenzen. So kann er beispielsweise nicht erfassen, wie gut der Fötus mit Sauerstoff versorgt ist.

Die Ursachen für Sauerstoffmangel beim Ungeborenen sind unterschiedlich. "Sauerstoffmangel aufgrund einer ungenügenden Blutversorgung von Gebärmutter und Mutterkuchen ist einer der Gründe", sagt Wedegärtner. Doch ist die kindliche Sauerstoff-Versorgung gerade des Gehirns mit allen derzeitigen technischen Möglichkeiten nicht direkt messbar.

Deshalb, erklärt die Hamburger Ärztin, "können wir gegenwärtig nicht entscheiden, ob der Fötus wirklich an einer gefährlichen Sauerstoff-Unterversorgung leidet oder ob er einfach nur so kleiner geraten ist." Das ist ein entscheidender Unterschied: Nur bei einem akuten Mangel würde man gegebenenfalls eine Frühgeburt einleiten.

Womöglich aber gibt es schon bald eine neue Diagnose. Die Magnetresonanz-Tomografie ermöglicht nicht nur Einblicke in die Struktur der inneren Organe, sondern auch in ihre Funktionen. Sie ist so harmlos wie eine Ultraschalluntersuchung: "Keine Röntgenstrahlen, keine Kontrastmittel und absolut schmerzlos für Mutter und Kind", betont Wedegärtner.

Dass die Methode prinzipiell auch im Fötus funktioniert, hat sie bereits bei trächtigen Schafen nachgewiesen, möglicherweise starten bald erste Tests mit schwangeren Frauen.

Quelle: Pressemitteilung der Universität Hamburg

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