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Krebsprävention: Die ganze Tomate ist besser als reines Lycopin

Dem hauptsächlich in Tomaten vorkommenden Carotinoid Lycopin wird aufgrund zahlreicher Studien eine krebsprotektive Wirkung zugeschrieben. Wie Wissenschaftler der University of Illinois und der Ohio State University vor kurzem berichteten, ist der isolierte Inhaltsstoff der Tomate als Ganzem jedoch unterlegen.

Zumindest was den Schutz vor der Entstehung von Prostatakrebs bei Ratten anbelangt, kamen die Wissenschaftler zu diesem Ergebnis. Für ihre Tests behandelten sie 194 männliche Ratten mit einem Prostatakrebs auslösenden Karzinogen.

Ein Teil der Tiere erhielt parallel dazu mit der Nahrung Tomatenpulver, ein zweiter Teil bekam reines Lycopin und ein dritter Teil ein Plazebo. Jede Studiengruppe wurde zudem zweigeteilt - die eine Hälfte konnte soviel fressen wie sie wollte, die andere Hälfte bekam nur 80 Prozent der üblichen Tagesration.

Nach Ablauf der Studienphase wurden von allen Tieren Gewebe- und Blutproben entnommen. Die Auswertung zeigte, dass die Einnahme von Tomatenpulver das Risiko an Prostatakrebs zu sterben vergleichsweise um 26 Prozent verringerte. Die Ratten, die das reine Lycopin erhalten hatten, hatten gegenüber der Kontrollgruppe nur einen geringfügigen Schutz.

Gegen Ende der Studie waren 80 Prozent der Tiere der Kontrollgruppe, 72 Prozent der Lycopin-Gruppe und 62 Prozent der Tomatenpulver-Gruppe an Prostatakrebs gestorben. Unabhängig von der Art des Nahrungszusatzes erwies sich eine reduzierte Nahrungszufuhr als Schutz. ral

Quelle: J Natl Cancer Inst 95, 1578 - 1586 (2003)

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