DAZ aktuell

Ministerium wirbt für Gesundheitsreform

BERLIN (ks). Am 1. Januar 2004 tritt die Gesundheitsreform in Kraft. Auf alle am Gesundheitswesen Beteiligten kommen erhebliche Veränderungen zu. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt will vor allem die Patienten rechtzeitig und gut informiert wissen. Eine 3,5 Mio. Euro schwere Informationskampagne soll in den kommenden Wochen für Aufklärung sorgen. Schmidt und ihr Pressesprecher Klaus Vater stellten die Initiative am 8. Dezember in Berlin vor.

Zwei Werbeagenturen hatten sich im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) an die Arbeit gemacht: In einer Auflage von vier Millionen Stück wird noch in diesem Jahr eine kompakte Informationsbroschüre als Beilage in überregionalen Zeitschriften erscheinen.

Das Leporello, ein ziehharmonikaartiges Faltblatt, enthält die wichtigsten Fakten zur Gesundheitsreform, so die Ministerin. Gegliedert werden die Neuerungen in die Rubriken "Mehr Mitsprache" (z. B. Patientenquittung, elektronische Gesundheitskarte), "Mehr Qualität" (z. B. Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit, Hausarztsystem) und "Mehr Effizienz" (z. B. Versandapotheken, neue Honorare für Apotheker). Zudem werden die neuen Zuzahlungs- und Finanzierungsregelungen tabellarisch dargestellt.

"Wir wissen, dass die Menschen ein großes Informationsbedürfnis haben. Viele Bürgerinnen und Bürger sind noch unsicher und besorgt, wie sich die Gesundheitsreform für sie auswirkt. Das nehmen wir sehr ernst, und deshalb tun wir alles, um sie genau zu informieren und aufzuklären", erläuterte Schmidt ihre Initiative.

Das BMGS ist schon seit einiger Zeit darauf bedacht, der Bevölkerung die Gesundheitsreform nahe zu bringen: Seit September finden Informationsveranstaltungen statt, bei denen sowohl Schmidt als auch die Parlamentarische Staatssekretärin Marion Caspers-Merk und Staatssekretär Dr. Klaus Theo Schröder persönlich das Gespräch mit Bürgern suchen.

Zudem informiert das Internetportal www.die-gesundheitsreform.de zur Gesundheitsreform. Hier kann auch eine erste umfassende Broschüre heruntergeladen werden. Weiterhin soll eine Informationsmappe für Bundestagsabgeordnete aller Fraktionen dafür sorgen, dass diese auch in ihren Wahlkreisen Rede und Antwort stehen können.

Die Ministerin forderte alle Akteure im Gesundheitswesen auf, bei der Information der 70 Millionen gesetzlich Krankenversicherten zu helfen. "Mir liegt daran, dass die Menschen, die Versicherten, die Patientinnen und Patienten, die Kunden der Apotheken, aber auch die Multiplikatoren der Verbände und Kassen möglichst viel wissen.

Deshalb lade ich alle Akteure ein, die von uns entwickelten Informationsmaterialien auch für die eigene Arbeit zu nutzen", betonte Schmidt. Dies sei nicht zuletzt auch ein Beitrag zu einem effizienten Umgang mit Beitragsgeldern und Steuermitteln.

Neben dem Internetportal kann montags bis donnerstags zwischen 8 und 20 Uhr unter der Nummer 08 00/15 15 15 9 ein Bürgertelefon zum Nulltarif für Fragen genutzt werden.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.