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Universität Hamburg: Aus für die Hamburger Pharmazie?

HAMBURG (diz). Die Fortführung des Studiengangs Pharmazie an der Universität Hamburg ist gefährdet. Das Universitätspräsidium berät derzeit darüber, den Studiengang Pharmazie an der Universität Hamburg einzustellen.

In einem Brief an den Präsidenten der Universität Hamburg, Dr. Lüthje, setzt sich der geschäftsführende Direktor des Instituts für Pharmazie, Prof. Dr. Detlef Geffken, eindringlich für den Fortbestand von Lehre und Forschung der pharmazeutischen Wissenschaften an der Universität Hamburg ein.

In dem mehrseitigen Schreiben stellt Geffken die Vorteile der Pharmazie Hamburgs heraus. So erfreue sich der Studiengang Pharmazie in Hamburg einer überdurchschnittlichen Nachfrage, bundesweit liege er auf Rang vier mit 3,6 Bewerbungen pro Studienplatz.

Etwa 39 Bewerberinnen/Bewerber pro Semester könnten zugelassen werden, die Studiendauer in Hamburg sei relativ kurz (durchschnittlich 8,4 Semester), außerdem sei eine geringe Abbruchquote zu verzeichnen. Die Güte der Ausbildung am Hamburger Institut werde unter anderem durch die bundesweite Evaluation durch die Pharmaziestudierenden belegt.

Geffken stellt insbesondere die Schnittstellenfunktion in der Anwendung naturwissenschaftlicher Grundlagenforschung ("life science") für die medizinische und technische Anwendung heraus. Insbesondere geht er auf die breit gefächerte, interdisziplinäre Arzneimittelforschung am Institut für Pharmazie ein, so beispielsweise in der Abteilung Pharmazeutische Biologie/Mikrobiologie, im Bereich der Pharmazeutischen Chemie und den anderen pharmazeutischen Disziplinen.

Mit der neuen Approbationsordnung sei das Fachgebiet "Klinische Pharmazie" als neues Hauptfach des Pharmaziestudiums eingeführt worden und werde seit Oktober 2002 durch eine Juniorprofessorin vertreten.

Bei einer Schließung des Instituts wären zahlreiche hochaktuelle, interdisziplinäre Forschungsprojekte mit der Pharmaindustrie und universitären Einrichtungen bedroht, so Geffken in seinem Brief weiter, vielversprechende Entwicklungen auf dem Gebiet der Arzneimittelforschung wären behindert, auch der Wirtschaftsstandort Hamburg würde beeinträchtigt werden.

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