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Cotinin: Ein Abbauprodukt von Nikotin stärkt das Gehirn

Nicht alles, was von der Zigarette kommt, ist schlecht. Cotinin Ų ein Abbauprodukt von Nikotin Ų hat sich in Untersuchungen als gedächtnisfördernd, antipsychotisch und zellprotektiv erwiesen.

Cotinin entsteht im Organismus des Rauchers durch Oxidation von Nikotin. Es hat eine Halbwertszeit von rund 20 Stunden und wird teils unverändert, teils metabolisiert mit dem Urin ausgeschieden. Derzeit ist der Cotininspiegel nur diagnostisch zur Bestimmung des Tabakkonsums von Bedeutung – künftig könnte die Substanz vielleicht auch therapeutisch eingesetzt werden.

Wissenschaftler um Jerry Buccafosco vom Medical College of Georgia haben in Labortests nachgewiesen, dass Cotinin Gehirnzelle vor dem Absterben schützt. In Tierversuchen mit Affen zeigte sich zudem, dass die Substanz in der Lage ist, das Gedächtnis zu verbessern.

Ein weiterer Test mit Ratten ergab, dass Cotinin antipsychotische Eigenschaften hat. Die beobachteten Effekte machen Cotinin zu einem potenziellen Arzneimittel für Alzheimer-, Parkinson- und Schizophreniepatienten. ral

Quelle: Vortrag auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Neurowissenschaften am 11. 11. 2003 in New Orleans

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