DAZ aktuell

Inkasso-Risiko: Arztgebühr problematisch

BONN (im). Niedergelassene Ärzte und Krankenkassen streiten sich über das Einziehen der Zehn-Euro-Praxisgebühr ab dem kommenden Jahr. Gespräche zwischen beiden Gruppen blieben am 10. November in Berlin ohne Ergebnis. Die Ärzte wollen nun das Bundesschiedsamt anrufen.

Die Ärzte lehnen das Inkassorisiko für das Einziehen der Gebühr von zehn Euro pro Quartal ab. Sie befürchten Schwierigkeiten, etwa wenn Patienten die fällige Summe nicht bezahlen. Die Krankenkassen hatten ein Kompromissangebot des Bundesgesundheitsministeriums abgelehnt, so die Information der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), der Vertretung der niedergelassenen Mediziner und Psychotherapeuten.

Der Kompromiss habe eine Probephase vorgesehen, in der das Inkassorisiko nicht beim Arzt liegen sollte. Für die Mediziner sei es schon "eine dicke Kröte", so KBV-Chef Dr. Manfred Richter-Reichhelm in Berlin, dass sie die Gebühr für die Krankenkassen eintreiben müssten. Die Übernahme des Inkassorisikos sei jedoch "unzumutbar".

Das ist ungefähr so, als ob der Busfahrer dafür gerade stehen müsste, wenn jemand schwarz fährt.

Dr. Manfred Richter-Reichhelm, Kassenärztliche Bundesvereinigung, zum Inkassorisiko der Praxisgebühr

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