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Bone and Joint Decade 2000–2010: Knochen und Gelenke im Fokus

BERLIN (cb). Nach der "Decade of the Brain" (1990 Ų 2000) befinden wir uns gegenwärtig im Jahrzehnt der Knochen- und Gelenkerkrankungen. Ausgerufen wurde dieses von der weltweiten Gemeinschaftsinitiative "Bone and Joint Decade 2000 Ų 2010" (BJD), die von mehr als 750 wissenschaftlichen Gesellschaften, Institutionen und Patientenorganisationen getragen und von der WHO, der UNO und der Weltbank unterstützt wird.

Vor dem Hintergrund, dass Knochen- und Gelenkserkrankungen weltweit die häufigsten Ursachen für chronische Schmerzen und körperliche Behinderungen darstellen, schlossen sich im Jahre 2000 weltweit Orthopäden, Unfallchirurgen, Rheumatologen, Vertreter medizinischer Verbände und Mitglieder von Patientenorganisationen zu dieser Initiative zusammen.

Erklärtes Hauptziel ist die Verbesserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität von Erwachsenen und Kindern mit Erkrankungen und Verletzungen der Haltungs- und Bewegungsorgane. In den teilnehmenden Ländern wurden Nationale Aktionskomitees bzw. Netzwerke gegründet, so auch in Deutschland. Nationaler Koordinator des Deutschen Netzwerkes der BJD ist Prof. Dr. Wolfhart Puhl, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Orthopädischen Klinik der Universität Ulm.

Unterstützung durch die Ministerin

Das Deutsche Netzwerk der Bone and Joint Decade findet auch die Unterstützung der Bundesregierung. Anlässlich der Eröffnungszeremonie einer dreitägigen "World Network Conference" der BJD am 30. Oktober 2003 in Berlin betonte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt, dass durch diese Initiative eine hervorragende Plattform für den internationalen Erfahrungsaustausch gegeben sei. Aus ihrer Sicht spiele bei Knochen- und Gelenkerkrankungen die Prävention eine Schlüsselrolle.

Deutscher Präventionspreis ausgeschrieben

Die Bedeutung der Prävention wurde auch auf einer von der BJD und der Bertelsmann Stiftung veranstalteten Pressekonferenz in Berlin unterstrichen. Dr. Brigitte Mohn, die Tochter der Schirmherrin des Deutschen Netzwerkes der Bone and Joint Decade, Liz Mohn, stellte den Deutschen Präventionspreis vor. Er wurde von der Bertelsmann Stiftung, dem Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung und weiteren Partnern ausgeschrieben und soll im Sommer 2004 verliehen werden. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 31. Januar 2004.

Nordic Walking in Berlin

Ebenfalls ganz auf Prävention ausgerichtet war das Rahmenprogramm der "World Network Conference" der Bone and Joint Decade. Unterstützt von zahlreichen Sponsoren fand unter dem Motto "Berlin in Motion" auf dem Potsdamer Platz gemeinsam mit sportinteressierten Berlinern ein "Nordic Walk" statt.

Die in Deutschland noch relativ junge Ausdauersportart Nordic Walking (Gehen mit Stockeinsatz) wurde für die Aktion ausgewählt, da sie wichtige Muskelgruppen trainiert, sehr Gelenke schonend ist und daher allen Altersgruppen empfohlen werden kann. Sie ist darüber hinaus die am besten geeignete Outdoor-Sportart zur Rehabilitation nach Sportverletzungen und wird sogar bei Rheumakranken zu Therapiezwecken eingesetzt.

"Das kleine Kind muss Mobilität gewinnen, der Erwachsene muss klug mit seiner Mobilität umgehen und der alte Mensch muss zur Sicherung seiner Gesamtgesundheit Mobilität erhalten", stellte BJD-Koordinator Puhl bei der Eröffnung der Aktion fest.

Nach der "Decade of the Brain" (1990–2000) befinden wir uns gegenwärtig im Jahrzehnt der Knochen- und Gelenkerkrankungen. Ausgerufen wurde dieses von der weltweiten Gemeinschaftsinitiative "Bone and Joint Decade 2000–2010" (BJD), die von mehr als 750 wissenschaftlichen Gesellschaften, Institutionen und Patientenorganisationen getragen und von der WHO, der UNO und der Weltbank unterstützt wird.

Weitere Ziele der Bone and Joint Decade

  • Gesundheitsbewusstes Verhalten bei Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen fördern
  • Evidenzbasierte Präventions-, Diagnose-, Therapie- und Rehabilitationsstrategien umsetzen
  • Gesundheitssysteme von den steigenden Kosten für Erkrankungen der Haltungs- und Bewegungsorgane entlasten
  • Patientenorientierte Forschung fördern
  • Forschungsinvestitionen und Ausbildungsumfang an die Belastungen durch diese Krankheiten anpassen

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