Prisma

Alkoholmissbrauch: Besäufnisse in der Jugend werfen lange Schatten

In der Jugend steckt man Exzesse leichter weg als in späteren Jahren. Stimmt leider nicht. Zumindest nicht für den Fall exzessiver Trinkgelage. Wie Wissenschaftler der Universität Memphis berichten, hat ausschweifender Alkoholgenuss bei Teenagern langanhaltende Folgen.

Im Tierversuch mit jungen Ratten untersuchten Douglas Matthews und Kollegen die Wirkung von Alkohol auf die körperliche Entwicklung und die Gehirnfunktion. Hintergrund für die Studie waren zahlreiche Berichte über den zunehmenden Alkoholkonsum von Teenagern. Schätzungen zufolge hat sich die Alkoholmenge, die von Jugendlichen unter 16 Jahren getrunken wird, in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt.

Wie negativ diese Entwicklung ist, wird im Zusammenhang mit den in der Fachzeitschrift "Alcoholism Clinical and Experimental Research" veröffentlichten Ergebnissen der Studie deutlich. Nicht nur zeigte sich im Versuch, dass der Alkohol bei den Tieren das Wachstum hemmte, er beeinträchtigte auch die Gehirnfunktion und führte zu anhaltenden Veränderungen in den biologischen Funktionen. Die Tiere entwickelten in der Folge eine hohe Alkoholtoleranz, die in manchen Fällen bis ins Erwachsenenalter anhielt. Sie nahmen nicht in einem normalen Ausmaß zu, ihre Lebern zeigten Schädigungen und ihre Gehirnleistung war beeinträchtigt. ral

Quelle: Alcoholism Clinical and Experimental Research 27 (10) 1606 – 1612 (2003)

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.