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Pharmazeutische Betreuung von Patienten mit Malaria

Die kontinuierliche Ausbreitung resistenter Stämme von Plasmodium falciparum, dem Erreger der Malaria tropica, und von P. vivax, dem Erreger der schwächer verlaufenden Malaria tertiana, erfordert die Entwicklung neuer Chemotherapeutika sowie eine bessere Pharmazeutische Betreuung der Patienten.

Ein weiteres Argument für die Entwicklung neuer Chemotherapeutika gegen Malaria liegt in dem hohen Nebenwirkungspotenzial bereits existierender Medikamente. Beispielsweise treten bei Lariam (Mefloquin) neurotoxische Nebenwirkungen auf, im Falle von Resochin (Chloroquin) sind es vornehmlich Augenschäden.

Malarone, eine fixe Kombination aus Atovaquon und Proguanil, und Riamet, ein Kombinationspräparat aus Artemether und Lumefantrin, sind nach ungefähr 40 Jahren Entwicklungsstillstand die ersten neuen fixen Kombinationen zur Malariatherapie und Malariaprophylaxe.

Problematisch ist bei der Behandlung der Malaria tertiana, dass noch nach Jahren Rezidive auftreten können, bedingt durch die Ruheform der Plasmodien (Hypnozoiten) in der Leber. Die größte Anzahl der zur Verfügung stehenden Chemotherapeutika eignet sich nicht zur Bekämpfung der Hypnozoiten. Eine Ausnahme ist Primaquine, das jedoch in Deutschland nicht mehr erhältlich ist.

Eine unlängst angelaufene Studie zur Pharmazeutischen Betreuung von Patienten mit Malaria tertiana untersucht drei Fragestellungen:

  • Sind neue Chemotherapeutika wie Malarone und Riamet so effektiv in der Bekämpfung der Hypnozoiten wie Primaquin?
  • Sind die Nebenwirkungen von Malarone und Riamet geringer als von älteren Chemotherapeutika?
  • Wird durch die Pharmazeutische Betreuung und Intervention ein Beitrag zur Compliance und Arzneimittelsicherheit des Patienten geleistet?

Die Durchführung der Studie, die von der Dr. August und Dr. Anni Lesmüller Stiftung in München gefördert wird, begann in der Klinik mit einem Therapieplan sowie einer sorgfältigen Überwachung der Arzneimittelsicherheit, wurde in der öffentlichen Apotheke mit der Aufstellung eines Betreuungsplans fortgesetzt und endet mit der Evaluation der Patienten-Compliance in Form eines Fragebogens. Die Ergebnisse werden in naher Zukunft vorliegen.

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