DAZ aktuell

parmapharm-Apotheker mit neuem Dachmarken-Auftritt

BIELEFELD (hvj). Rechtzeitig zur Expopharm wartet die unabhängige Apotheken-Kooperation parmapharm mit einem neuen "optimistischen" Auftritt auf: ein farbenfrohes dreieckiges Logo mit dem Motto "Gesund ist bunt", das seit kurzem bei allen Mitgliedsapotheken präsentiert wird. Von Resignation angesichts der wirtschaftlich ungesicherten Lage des deutschen Apothekenwesens ist bei parmapharm wenig zu spüren. Nicht "schwarz sehen", sondern die aktuelle "Stimmungskrise" zur konzeptionellen Erneuerung nutzen, scheint das Motto zu sein. Die DAZ sprach im Vorfeld der Expopharm mit den parmapharm-Geschäftsführern Dirk Düvel und Thomas Worch und der Vorsitzenden des parmapharm-Beirats, Karin Klindwort.

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Der neue parmapharm-Auftritt macht einen optimistischen Eindruck. Woher nehmen Sie die Zuversicht in einer solch schwierigen Zeit?

Worch:

Die neue Dachmarke "Gesund ist bunt" drückt aus, dass Gesundheit viele Facetten hat und dass es Spaß machen kann, sich um seine Gesundheit zu kümmern. Und zwar dem Menschen, der die Apotheke betritt, wie auch dem Apotheker als kompetentem "Gesundheitsberater".

Klindwort:

Mit unserer Beratungskompetenz unterstützen wir im Grunde die gesamte Bevölkerung bei der Prävention, ergänzen die Therapie des Arztes und helfen im Bereich der Selbstmedikation. Nur ein Pharmazeut, der sich mit allen Belangen, also auch Ernährungsfragen oder z. B. Bedürfnissen der Haut auskennt, berät seine Kunden kompetent und wird nicht als einer unter vielen, sondern als der Ratgeber anerkannt.

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Wie entwickeln sich die Mitgliedszahlen der parmapharm in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten?

Düvel:

Sehr positiv, die parmapharm wächst kontinuierlich. Allerdings überstürzen wir nichts bei unserem angestrebten Wachstum auf 2000 Partner. Der Grund ist, dass unser Anforderungsprofil sehr anspruchsvoll ist, nicht jeder Apotheker kann es von Anfang an erfüllen.

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Auf Ihrer Expopharm-Einladung steht "Der wahre Egoist kooperiert ...". Sind Sie denn eine Versammlung von "Egoisten"?

Düvel:

In Zeiten von Versandhandel sowie Freigabe von Mehrbesitz und OTC-Preisen geht es vielleicht bald jedem deutschen Apotheker ums wirtschaftliche Überleben. In einer starken Gruppe, die die eigenen Möglichkeiten potenziert, steigen die Zukunftschancen der einzelnen Apotheke. Gemeinsam vertreten wir ein Konzept der inhabergeführten Individual-Apotheke, das Zukunft hat. Allerdings muss der einzelne Apotheker auch Zugeständnisse an die Gruppe machen.

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Streben Sie also ein Franchise-System oder sogar den Fremdbesitz bei Apotheken an?

Düvel:

Auf keinen Fall! Die inhabergeführte Apotheke ist unersetzlicher Bestandteil des parmapharm-Konzeptes. Dieses funktioniert auch nur, wenn die einzelne Apotheke wirtschaftlich unabhängig bleibt, denn die parmapharm-Geschäftsführung kann und will sich gar nicht in den täglichen Betrieb der Apotheke einmischen.

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Was unterscheidet die parmapharm von anderen Apothekenkooperationen?

Worch:

Im Gegensatz zu manchen Konkurrenten muss bei uns die einzelne Apotheke z. B. keine bestimmte Menge eines Produktes abnehmen. Wir sind vielmehr darauf bedacht, dass sich unsere Mitglieder durch möglichst hohe und einheitliche Kompetenz, pharmazeutische Qualität und Service auszeichnen.

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Was setzen parmapharm-Apotheker dem drohenden Wettbewerb zwischen den Apotheken entgegen?

Worch:

Wir setzen alles ein, was wir haben. Nur die besten Apotheken werden überleben, und wir setzen alles daran, diese Besten zu sein. Wir können uns vorstellen, einmal die Dachmarke für die "führenden Apotheken Europas" zu sein.

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Was heißt das konkret?

Klindwort:

Jede parmapharm-Apotheke verfügt über ein breites Portfolio von Beratungs- und Dienstleistungen sowie über mindestens drei Schwerpunkt-Aktivitäten wie etwa Diabetiker-, Homöopathie- oder Asthma-Beratung. Der Kunde wird in den Bereichen Gesundheit und Medikament, Wellness und Schönheitspflege rundum unterstützt. Regelmäßige Fortbildung und Erfahrungsaustausch der parmapharm-Partner untereinander sichern unseren Qualitäts- und Marktvorsprung ab.

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Ein breites Anforderungsprofil für die Praxis?

Klindwort:

Das ist unser Konzept; wir verstehen uns als ein Gesundheitsbegleiter für unsere Kunden, als kompetenter Berater, der Verantwortung übernimmt.

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Wie sehen Sie dem kommenden Jahr entgegen?

Düvel:

parmapharm-Apotheker sind besonders leistungsfähig und auch leistungsbereit und deshalb ein interessanter Partner für die Industrie und andere Leistungserbringer im Gesundheitswesen. Unsere neue Dachmarke "Gesund ist bunt" signalisiert das nach innen und auch dem Kunden nach außen. Ich gehe davon aus, dass wir alle notwendigen Anpassungen erfolgreich meistern werden.

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Frau Klindwort, Herr Düvel, Herr Worch, vielen Dank für dieses Gespräch!

Die parmapharm in Stichworten Gründung 1994 als parmapharm GmbH & Co. KG Unabhängige Kooperation von rund 900 Individual-Apotheken

Mitglieder sind Kommanditisten Qualitätsverbund mit Selbstverpflichtung auf hohe Standards (ISO zertifiziert) Gemeinsamer Marketing-Auftritt Kooperation mit Industriepartnern 2003 neue Dachmarke als Gütesiegel

Umsatz: 2002 ca. 1,5 Milliarden Euro Flächendeckende Ausweitung auf 2000 Partner geplant

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