BVA-Info

Umfrage des BVA: Mehr als die Hälfte der Angestellten arbeitet Teilzeit

Etwa alle zwei Jahre führt der BVA eine ausführliche Umfrage zu Gehältern und anderen Arbeitsbedingungen in den öffentlichen Apotheken durch. Die im Frühjahr 2003 durchgeführte Umfrage ist jetzt ausgewertet worden. Über die Gehaltsanalyse berichteten wir in DAZ 35. In diesem zweiten Teil geht es um Teilzeit und Wochenarbeitszeit sowie um etwaige Zusatzleistungen.

Mehr Teilzeit als vor zwei Jahren

Der Anteil der Apothekenangestellten, die Teilzeit arbeiten (Teilzeitarbeit ist eine Wochenarbeitszeit von unter 35 Stunden), ist weiter gestiegen: von 52,5% (2001) auf 55,4% in 2003. Dafür sind vor allem die Pharmazieingenieure (PI) verantwortlich, bei denen der Anteil von 46,7% im Jahre 2001 auf 54,4% in 2003 stieg (Abb. 1). Alle anderen Berufsgruppen sind im Gesamtergebnis im wesentlichen gleich geblieben, wobei es einige Verschiebungen zwischen Ost und West gegeben hat (Abb. 2 und 3).

Nach wie vor sind die Approbierten Spitzenreiter bei der Teilzeit. Die Quote liegt schon seit 10 Jahren zwischen 60 und 64%. Allerdings ist diesmal der Anteil bei den Approbierten in den neuen Bundesländern von 77,7% auf 65,2% abgesunken, hat also in etwa das Westniveau erreicht (Abb. 3).

In den alten Bundesländern ist der Anteil der teilzeitarbeitenden PKA in etwa gleich geblieben, in den neuen Bundesländern ist er um fast 8% gesunken. Gegenläufig ist der Trend bei den PTA: Während im Westen der Anteil der PTA von 59,3% auf 55% sank, stieg der Anteil im Osten von 25,8% auf 48,1%.

Auch die PI arbeiten im Osten immer mehr Teilzeit, hier stieg der Anteil von 47,2% auf 54,5%. Wie es scheint, hat sich der östliche Teil Deutschlands in Punkto Wochenarbeitszeit bzw. bei der Teilzeit schneller dem Westen angeglichen als z. B. mit der übertariflichen Bezahlung. In den alten Bundesländern hat sich offenbar ein recht stabiler Zustand bei den Teilzeitkräften eingependelt.

Struktur der Wochenarbeitszeit

Die wöchentliche Arbeitszeit der Apothekenangestellten hat sich in Deutschland kaum verändert. Nur noch etwa ein Fünftel der Angestellten in Apotheken arbeiten die tariflich geregelte Arbeitszeit von 38,5 Stunden, ca. 5% sogar mehr als das (Abb. 4).

Bei der Gesamtübersicht der Wochenarbeitszeit zeigt sich, dass die PI am längsten arbeiten: Etwa ein Drittel der PI arbeitet zwischen 30 und 34,5 Stunden in der Woche, aber nur 3,6% unter 20 Wochenstunden. Gegenüber 2001 hat sich das aber deutlich verschoben: Damals arbeiteten noch ein Drittel aller PI zwischen 35 und 38 Stunden und praktisch niemand unter 20 Stunden (Abb. 5).

Von den Approbierten arbeitet fast jeder fünfte (18,8%) unter 20 Stunden, gefolgt von den PTA mit 16,4%.

Jeder Dritte erhält Zusatzleistungen

Das Instrument der Zusatzleistungen, mit denen ein Arbeitgeber die Leistung eines Angestellten besonders anerkennt, hat sich in den Apotheken nicht weiterentwickelt. Die Leistungen, die über das Gehalt und 13. Monatsgehalt hinaus gewährt werden, sind in etwa gleichgeblieben.

Nach wie vor erhält etwa jeder dritte Angestellte zum Gehalt eine Zusatzleistung.

  • 60% derer, die eine solche Leistung bekommen, erhalten einen Fahrgeldzuschuss, der von 30 bis 200 Euro variiert.
  • 13,4% erhalten vermögenswirksame Leistungen, und
  • 17 % gaben "Sonstiges" an. Dahinter verbirgt sich z. B. die Erstattung von Fortbildungskosten, persönliche Zulage, Essenszuschuss und Erstattung von Parkplatzgebühren.
  • Immerhin 6% bekommen eine Provision bzw. Gewinnbeteiligung oder Prämie, die bis zu 1000 Euro im Jahr ausmacht.
  • Ebenfalls 6% erhalten zu ihrer Altersvorsorge einen Beitrag zusätzlich von ihrem Arbeitgeber.
  • Der Rest verteilt sich auf Urlaubsgeld, mehr Urlaubstage und Stellen des Kittels.

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