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Entwarnung: Quecksilber in Fisch weniger bedenklich als angenommen

Wer Fisch mag, aus Angst vor Quecksilberbelastungen jedoch keinen mehr isst, für den dürfte dies eine frohe Botschaft sein: Amerikanischen Wissenschaftlern zufolge liegt das Schwermetall in Fischen in einer Form vor, die wohl weit weniger giftig ist als bisher angenommen.

Quecksilber wird vor allem bei fettreichen Fischen wie Lachs und Thunfisch in größeren Konzentrationen nachgewiesen. Für Schwangere gilt daher schon seit langem, dass sie den Verzehr dieser Fische einschränken sollen. Ende letzten Jahres wurde im "New England Journal" jedoch berichtet, dass Quecksilber-belasteter Fisch das Risiko von Herzerkrankungen deutlich erhöhen könne und somit nicht nur Schwangere, sondern möglicherweise die gesamte Bevölkerung vor dem häufigen Verzehr von Lachs und Thunfisch absehen sollte.

Wie ein Forscherteam vom Synchrotron-Strahlenlabor in Stanford in der renommierten Fachzeitschrift "Science" nun schreibt, war dies wohl eine überzogene Warnung.

Die Wissenschaftler konnten nachweisen, dass Lachs und Thunfisch zwar häufig hohe Quecksilberkonzentrationen aufweisen, dass das Quecksilber jedoch in einer anderen Form vorliegt, als bisher angenommen. Die von ihnen entdeckte Quecksilbervariante ist für Menschen deutlich weniger giftig als die Form, die experimentell als Basis für die Festsetzung von Grenzwerten und Warnungen verwendet wurde.

Eine abschließende Bewertung wollen die Studiendurchführenden allerdings noch nicht geben. Die Ergebnisse müssten erst noch durch weitere Untersuchungen bestätigt werden. So wollen die Wissenschaftler mithilfe der Röntgentechnologie aufklären, wie das Quecksilber im menschlichen Gewebe nach dem Verzehr von metallhaltigem Fisch aussieht. Dann ließen sich möglicherweise auch Arzneimittel entwickeln, die das Metall wieder beseitigen. ral

Quelle: Science 301 (5637), 1203 (2003)

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