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BVA-Info
Umfrage des BVA: Gehälter von Angestellten
Weiterhin 8 % über Tarif
Die prozentuale übertarifliche Bezahlung hat sich gegenüber 2001 trotz des BSSichG kaum verändert. Nach wie vor wird insgesamt durchschnittlich 8 % über Tarif gezahlt. Im Westen stieg die übertarifliche Bezahlung von 11,3 % (2001) auf 11,5 % in 2003. In den neuen Bundesländern ist die übertarifliche Bezahlung insgesamt von 1,6 % auf 0,1 % gesunken. Das kann damit zusammenhängen, dass die Pharmazieingenieure die Tariferhöhung vom Januar in vielen Fällen nicht erhalten haben (Abb. 1).
PKA
Nur bei den PKA ist die übertarifliche Bezahlung gestiegen; ein begrüßenswerter Trend, denn die Tarifgehälter der PKA sind extrem niedrig. Die übertarifliche Bezahlung stieg von 8,4 % (2001) auf 9,3 % in 2003. Auch hier ist ein Unterschied zwischen Ost und West zu verzeichnen.
Im Westen ist die übertarifliche Bezahlung im Durchschnitt von 11,2 % in 2001 auf 13,2 % in 2003 gestiegen, im Osten sank sie von 1,7 % auf minus 0,3 % (Abb. 2). Es gibt sogar PKA, die mit ihren Gehältern zwischen 40 und 50 % über Tarif liegen, dies ist in den Augen des BVA die angemessene Bezahlung für eine gute kaufmännische Kraft und Waren- und Lagermanagerin.
Apotheker und PTA
Die übertarifliche Bezahlung der Apotheker ist im Vergleich zur letzten Umfrage mit ca. 11 % ziemlich gleich geblieben (Abb. 3). Bei den PTA ist die übertarifliche Bezahlung abgesunken; die PTA mussten damit am meisten unter dem BSSichG leiden, da sie auch bei den Kündigungen am stärksten betroffen waren (Abb. 4).
Pharmazieingenieure
Ausgezahlt hat es sich offensichtlich, dass im letzten Jahr aufgrund von Personalmangel vermehrt PI in die alten Bundesländer gegangen sind. Die übertarifliche Bezahlung ist von 0,8 % in 2001 auf 3,8 % in 2003 gestiegen (Abb. 5).
Sachsen
Wurde 2001 in Sachsen noch 3,7 % über Tarif gezahlt, sank die übertarifliche Bezahlung in 2003 auf minus 2,4 % (Abb. 1). In Sachsen wurde der aktuelle Tarifvertrag von 2002 zugrunde gelegt, während bei der Umfrage 2001 noch der damals geltende Gehaltstarif von 1997 die Basis war. Am 1. Januar 2003 ist der neue Gehaltstarif-Ost für Pharmazieingenieure in Kraft getreten, aufgrund dessen die Gehälter auf 94 % des Westtarifes stiegen. Allerdings haben die sächsischen Arbeitgeber diese Erhöhung offenbar (noch) nicht gezahlt.
Im Osten: mehr untertariflich
Insgesamt ist der Anteil der Angestellten, die über Tarif verdienen, von 72,1 % in 2001 auf 70,3 % gesunken (Abb. 6). Dieser Rückgang ist allerdings nicht so stark, wie die Reaktionen der Apothekenleiter am Anfang des Jahres vermuten ließen. Es gibt aber auch hier wieder deutliche Unterschiede zwischen Ost und West.
Während im Westen die Verschiebungen eher moderat waren, sind sie im Osten weitaus dramatischer: Der Anteil der übertariflich Bezahlten sank hier um 13 % (Westen 2 %), dafür stieg der Anteil der untertariflich Entlohnten von 20,3 % auf 37,5 % um fast das Doppelte (Westen von 7,5 % auf 10,7 %).
Sonderzahlung
Ähnlich ist die Situation beim 13. Monatsgehalt: Ein übertarifliches oder tarifliches 13. Monatsgehalt bekamen deutlich weniger Angestellte, dafür ist der Anteil derer, die ein untertarifliches 13. Monatsgehalt erhalten, von 18 % auf 29 % gestiegen.
Da das 13. Monatsgehalt schon im letzten November gezahlt wurde, ist aus der Umfrage zu erkennen, dass viele Apothekenleiter schon im Vorgriff auf das BSSichG drastische Reduzierungen vorgenommen haben.
In der nächsten DAZ bringen wir die Umfrageergebnisse zu Teilzeitarbeit, Wochenarbeitszeit und Zusatzleistungen.
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