Arzneimittel und Therapie

Postmenopause: Alendronat schützt den Knochen

Vielen postmenopausalen Frauen, die eine Hormonersatztherapie (HRT) abbrechen, droht ein rapider Verlust an Knochendichte. Wie eine aktuelle Studie belegt, ist Alendronat für diese Patientinnen eine wirksame Alternative. Nach Absetzen der HRT kann das Bisphosphonat nicht nur einem Verlust an Knochendichte vorbeugen, sondern sogar eine Knochendichtezunahme bewirken.

Die Nutzen-Risiko-Relation einer Hormonersatztherapie ist ungünstiger als bislang angenommen. Dies führen die aktuellen Ergebnisse der Women Health Initiative Study (WHI-Studie) deutlich vor Augen. Immer mehr postmenopausale Frauen entscheiden sich deshalb dafür, eine Hormonersatztherapie (HRT) nicht fortzuführen.

Doch nach Absetzen der HRT benötigen Frauen mit erhöhtem Osteoporoserisiko dringend eine wirksame Behandlungsalternative, ansonsten droht ihnen ein rapider Verlust an Knochendichte und damit ein erhöhtes Risiko für osteoporosebedingte Frakturen.

Verlust an Knochendichte nach Absetzen einer HRT

Bereits innerhalb von 12 Monaten nach Absetzen einer HRT kann die Knochendichte von postmenopausalen Frauen an der Lendenwirbelsäule sinken. Dieser Verlust an Knochendichte kann sich auch dann manifestieren, wenn die Patientinnen täglich mit Calcium und Vitamin D supplementiert werden. Dies belegt eine internationale, multizentrische Doppelblindstudie unter Einschluss von 144 postmenopausalen Frauen mit erhöhtem Osteoporoserisiko.

Sämtliche Patientinnen hatten in den vergangenen drei Monaten vor Studienbeginn eine HRT abgebrochen. Im Rahmen der Studie erhielten sie dann 12 Monate lang neben Calcium und Vitamin D entweder Alendronat oder Plazebo.

Im Unterschied zur Plazebogruppe waren die Frauen, die mit Alendronat behandelt wurden, auch nach Absetzen der HRT wirksam vor dem Verlust an Knochendichte geschützt. Unter der 12-monatigen Behandlung mit Alendronat erhöhte sich die Knochendichte an der Lendenwirbelsäule im Vergleich zu Plazebo signifikant um 5,5% (p < 0,001). Auch an der Hüfte und an anderen Körperstellen stieg die Knochendichte unter der Behandlung mit Alendronat deutlich an.

Das Bisphosphonat Alendronat kann durch Hemmung der knochenabbauenden Osteoklasten einem weiteren Verlust an Knochendichte vorbeugen. Neben der hohen Wirksamkeit zeichnet sich Alendronat durch eine gute Verträglichkeit aus. Wie die Studiendaten belegen, traten sämtliche Nebenwirkungen in der Verumgruppe nicht häufiger auf als unter Plazebo. hel

Literatur

Ascott-Evans, B., et al.: Alendronate prevents loss of bone density associated with discontinuation of hormone replacement therapy. Arch. of Intern. Med. 163, 789 - 794 (2003).

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