Prisma

Offene Wunden: Oft liegt es an der Diagnose

Bei einem offenen Bein wird meist die Diagnose "Venenleiden" gestellt. Sie ist allerdings oft unzureichend, wie Ärzte der Klinik für Dermatologie der Ruhr-Universität Bochum nun herausgefunden haben.

Ein bis drei Prozent der älteren Menschen leiden in Deutschland an einem offenen Bein (Ulcus cruris). Beruht ein derartiges Unterschenkelgeschwür allein auf einem Venenleiden, heilt es unter gezielter ambulanter Therapie meist innerhalb von längstens drei Monaten ab. Und doch haben nicht wenige Patienten jahrelange Leidenswege. Denn chronische Venenprobleme als Folge einer Thrombose oder eines Krampfaderleidens sind zwar fast immer ein Grund, selten aber der einzige.

Zu diesem Ergebnis kam das Bochumer Ärzte-Team unter der Leitung von Priv.-Doz. Dr. Markus Stücker bei der Untersuchung der Ursachen von offenen Unterschenkelgeschwüren bei 101 bis dahin therapieresistenten Patienten, die stationär in der Klinik behandelt wurden.

In nur 17 Prozent dieser Fälle war allein ein Venenleiden am Geschwür schuld, alle anderen Patienten hatten zusätzlich bis dahin unerkannte weitere Krankheiten wie arterielle Verschlüsse, Diabetes oder Nervenleiden. Richtig behandelt heilten die Wunden auch bei diesen Patienten meist innerhalb von drei Monaten.

Quelle: Pressemitteilung der Ruhr-Universität Bochum

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.