Fortbildung

Aus der Forschung: Kombiniert gegen Kopfschmerz

Ein neu entwickeltes Präparat (MT 100) zur oralen Migränetherapie besteht aus einer fixen Kombination der Wirkstoffe Metoclopramid-Hydrochlorid und Naproxen-Natrium. Es befindet sich in Studien der Phase III, der Zulassungsantrag liegt bereits der amerikanische Behörde FDA (Food and Drug Administration) vor, wie die Herstellerfirma Pozen mitteilte.

MT 100 wurde ganz gezielt für die orale Migränetherapie entwickelt: Die Tabletten sind so konzipiert, dass zuerst Metoclopramid freigesetzt wird und anschließend Naproxen. Metoclopramid wirkt antiemetisch über eine Blockade von Dopaminrezeptoren in der Chemorezeptoren-Triggerzone gegen das Erbrechen, das häufig mit einer Migräne einhergeht. Es regt die Darmperistaltik an und beschleunigt zusätzlich die Absorption von Naproxen-Natrium.

Bei Naproxen handelt es sich um ein nichtsteroidales Antirheumatikum, das über eine Hemmung der Cyclooxygenase wirkt. Die Wirkdauer von Naproxen ist mit 12 bis 15 Stunden relativ lang, analgetisch wirksame Plasmakonzentrationen werden erst nach 20 bis 30 Minuten erreicht. Durch die Kombination mit Metoclopramid kann die Zeitspanne bis zum Erreichen analgetisch wirksamer Plasmaspiegel verkürzt werden.

An zwei kontrollierten Phase-II- und -III- Studien nahmen mehr als 7700 Patienten teil. Hier konnte eine vergleichbare Wirksamkeit von MT 100 und Sumatriptan 50 mg gezeigt werden. Dabei lag mit MT 100 das Risiko kardiovaskulärer Nebenwirkungen niedriger. Auf Anfrage der FDA wurden zusätzlich zwei Kanzerogenitäts-Untersuchungen durchgeführt. In einer 26-wöchigen Studie an Mäusen konnten keine kanzerogenen Eigenschaften für MT 100 nachgewiesen werden. pfi

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