Berichte

Pharmaziestudierende: Neue Seminarreihe zur Berufsfeldorientierung

"Erfolgreich durchs PJ" hieß es am 12. Juli 2003 zum ersten Mal an der Universität Jena. Diese neue, vom dpv (Deutscher Pharmazeutinnen Verband), BPhD (Bundesverband der Pharmaziestudierenden) und den Fachschaften gemeinsam veranstaltete Seminarreihe soll den Studenten die vielseitigen und sehr unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten eines Apothekers darlegen. Dabei sollen spezielle Wünsche und Vorstellungen über die Einsatzfelder der Referenten von den Studenten selbst eingebracht werden. Das Hauptaugenmerk liegt hierbei neben den bekannten Feldern Offizin, Industrie und Krankenhaus besonders auf den etwas ausgefalleneren, nicht so bekannten Einsatzbereichen.

Nach der ersten Kontaktaufnahme der Fachschaft Jena mit Frau Wahl (Vorsitzende des dpv) bei der letzten Bundesverbandstagung in Würzburg ging alles ziemlich zügig. Schnell wurde der 12. Juli 2003 als Auftakttermin der neuen Seminarreihe "Erfolgreich durchs PJ" gewählt.

Trotz erstem vorlesungsfreien Tag, der auch noch auf einen Samstag fiel – fanden sich ca. 70 interessierte StudentInnen aller Studienjahre im Hörsaal Philosophenweg 14 ein. Frau Wahl hatte mit Frau Dr. Fricke (Jenapharm), Frau Schulz (Krankenhausapotheke Jena) und Frau Dr. Ritter (Öffentliche, krankenhausversorgende Apotheke Arnstadt) drei engagierte Referentinnen für dieses Seminar gewinnen können.

Zum Einstieg stellte Frau Wahl die Ziele, den Ablauf aber auch die Anforderungen des PJ kurz und übersichtlich dar. Des Weiteren ging sie auf die Frage "Wie finde ich die richtige Ausbildungsapotheke" und die begleitenden Unterrichtsveranstaltungen ein. Aber auch auf Ausbildungshilfen und diverse Leitfäden wurde verwiesen.

Doch welche Möglichkeiten gibt es nun neben den vorgeschriebenen sechs Monaten in der öffentlichen Apotheke für das zweite Halbjahr? Hierzu stellten die Referentinnen ihre einzelnen Berufsbereiche näher vor. Frau Dr. Fricke erläuterte am Beispiel der Firma Jenapharm die Arbeitsfelder eines Apothekers in der Industrie. Neben der Arzneimittelforschung und -entwicklung wurden vor allem die Bereiche Zulassung/Registrierung, Produktion, aber auch Qualitätskontrolle als aussichtsreiche Perspektiven empfohlen.

Die Einsatzmöglichkeiten und Aufgaben in einer Krankenhausapotheke veranschaulichte Frau Schulz. In diesem Bereich spielen besonders die Arzneimittelherstellung, die pharmazeutische Logistik (kontinuierliche Sortimentsbereinigung, Preisverhandlungen etc.), die Laborversorgung/Analytik (z. B. Harnsteinanalyse, Drug Monitoring) und die Arzneimittelinformation (Erstellung von Therapierichtlinien, Schulung von Ärzten und Pflegepersonal usw.) eine große Rolle.

Frau Dr. Ritter brachte die Arbeit in einer öffentlichen, krankenhausversorgenden Apotheke näher. Neben einem kurzen Einblick in die Strukturen ihrer Apotheke erklärte sie an einigen Beispielen, wie Klinische Pharmazie in der Praxis umgesetzt werden kann. Außerdem gab sie einen Überblick über die verschiedenen Aufgaben in einer öffentlichen Apotheke (Warenwirtschaft, Rezeptur/Defektur, Handverkauf, Patienten-Beratung, Arzneimittelprüfung etc.).

Über das PJ hinaus verwiesen alle Referentinnen auf Weiterbildungsmöglichkeiten wie die Ausbildung zum Fachapotheker, diverse Aufbaustudiengänge, aber auch auf Diplom und Promotion. Insgesamt war es eine gelungene Veranstaltung, die bei allen Teilnehmern gut angekommen ist. Daher kann man nur hoffen, dass noch viele Fachschaften das Angebot dieser Seminarreihe in Anspruch nehmen.

Wir möchten uns hiermit nochmals recht herzlich bei allen Referentinnen für ihr Engagement bedanken – besonders bei Frau Wahl als Hauptorganisatorin und bei Frau Dr. Fricke, die mit einer Spende für unser leibliches Wohl sorgte.

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