Arzneimittel und Therapie

Schwermetallbelastung: Cadmium stört den weiblichen Zyklus

Das Schwermetall Cadmium ist offenbar noch schädlicher als bisher angenommen. Schon in geringen Dosen imitiert es den Effekt des Hormons Estrogen und wirkt sich schädlich auf die weiblichen Sexualorgane aus.

Bisher war nur bekannt, dass die Nieren unter chronischer Cadmiumeinwirkung leiden und dass das Schwermetall Knochenkrankheiten und Krebs verursachen kann. In der Onlineausgabe der Nature Medicine wurden die Ergebnisse einer Forschergruppe vom Lombardi Krebsforschungszentrum der Georgetown Universität in Washington vorgestellt, nach denen Cadmium in vivo estrogen-ähnliche Wirkung hat: Ratten zeigten schon bei einer niedrigen Konzentration von Cadmium Vergrößerung der Gebärmutter, Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut sowie verstärktes Wachstum der Brustdrüsen und typische genetische Antworten auf Estrogene. Der weibliche Nachwuchs der belasteten Tiere erreichte deutlich früher die Pubertät. Nach Meinung der Forscher könnte Cadmium auch das Risiko von Brustkrebs erhöhen.

Cadmium zählt zu den gefährlichsten Umweltgiften überhaupt. Außer in Batterien ist es Bestandteil von Farbpigmenten. Schon lange ist bekannt, dass hohe Dosen beim Menschen Nierenschäden, Knochenkrankheiten und Krebs auslösen können. Für die neue Studie wurden jedoch Cadmium-Konzentrationen eingesetzt, die innerhalb der von der Weltgesundheitsorganisation vorgegebenen Grenzwerte lagen. Die Veränderungen traten bereits bei Dosen von 5 bis 10 µg/kg Körpergewicht auf.

Die Weltgesundheitsorganisation hält Cadmium ab einem Wert von 7 µg pro Woche für gefährlich. Man geht davon aus, dass die Cadmiumaufnahme mit der Nahrung bei Erwachsenen im Allgemeinen 5 bis 15 µg/Tag beträgt, entsprechend 0,1 bis 0,2 µg/kg Körpergewicht und Tag.

Das könnte Sie auch interessieren

Wie gefährlich sind die weit verbreiteten Phthalate?

Krank durch „Weichmacher“?

Wie Schwermetalle kardiotoxisch wirken

Das geht ans Herz

Blei, Cadmium und Arsen in Trinkwasser, Nahrungsmitteln und Co.

Wie Schwermetalle das Herz belasten

Otriven®-Dosierspray 0,1% ist nichts mehr für kleine Kinder

Freigegeben ab zwölf Jahren

Zum Risikopotenzial von Aluminium in Kosmetika und Impfstoffen

Gefährliche Deos?

Auch Säuglinge bauen Substanz ab

Bisphenol doch nicht so schlimm?

Leistungssteigernde Inhaltsstoffe lassen das Gemüse in neuem Licht erscheinen

Spinat macht stark

Mit Fipronil belastete Hühnereier sorgen für Verunsicherung

„Akute Reaktionen sind nicht zu erwarten!“

Toxikologie und Risikobewertung von Blei

Ein unterschätztes Umweltgift?

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.