Prisma

Atemnot durch Pilzsporen?

Es ist schon lange bekannt, dass feuchte Wohnräume die Entstehung von Atemwegserkrankungen bei Kindern begünstigen. Wissenschaftler von der Harvard-Universität und vom Tufts Medical-Center in Boston untersuchten nun, inwiefern die Pilzbelastung in den Räumen das Atmen schwer macht.

Das Forscherteam um Diane R. Gould bestimmte die Pilzkonzentrationen in den Wohnungen von insgesamt 499 Kindern, deren Eltern an Asthma oder an Allergien litten. Ziel der prospektiven Kohortenstudie war es, den Einfluss von Pilzen auf die Entwicklung von Atemwegserkrankungen bei Kindern während ihres ersten Lebensjahres zu beurteilen.

Laut den Angaben der Wissenschaftler in der Fachzeitschrift "American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine" vergrößerte sich das relative Risiko eines Kindes beträchtlich, Lungenentzündung, Bronchitis, Krupp oder ähnliche Atemwegserkrankungen zu entwickeln, wenn hohe Konzentrationen von Pilzen wie beispielsweise Penicillinum gemessen wurden. Dies traf auch dann zu, wenn keine Feuchtigkeit in den Wohnungen festzustellen war. Als möglicher Grund wird angenommen, dass Pilze schleimhautreizend wirken bzw. die Infektanfälligkeit steigern könnten. ah

Quelle: Amerikan Journal of Respiratory and Critical Care Medicine, Vol. 168, S. 232 – 237, 2003

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