Arzneimittel und Therapie

Krebstherapie: Imatinib für Patienten mit Stromatumoren

Die Behandlung von Patienten mit gastrointestinalen Stromatumoren (GIST) ist eine besondere therapeutische Herausforderung. Dies trifft vor allem auf jene Patienten zu, bei denen eine operative Beseitigung des Tumors nicht mehr möglich ist. Nach einer Information der Novartis kann diese seltene Tumorart mit dem Tyrosinkinasehemmer Imatinib (Glivec®) behandelt werden.

Imatinib (Glivec®), das bereits zur Behandlung der chronisch myeloischen Leukämie (CML) zugelassen ist, wirkt als Hemmstoff der Tyrosinkinase. Dieses Enzym ist für das Fortschreiten verschiedener Tumoren wichtig.

Imatinib hemmt unter anderem die an Zellmembranen gebundene Rezeptor-Tyrosinkinase c-Kit. Der c-Kit-Rezeptor bindet den als Stammzellfaktor (SCF) bezeichneten Wachstumsfaktor. Imatinib wird zur Behandlung von gastrointestinalen Stromatumoren, die c-Kit exprimieren (GIST), eingesetzt. Bei GIST sind Mutationen von c-Kit feststellbar.

GIST: selten, aber gefährlich

Gastrointestinale Stromatumoren (GIST) sind relativ seltene, mesenchymale Tumoren des Magen-Darm-Traktes, die kaum auf konventionelle Chemotherapie ansprechen. Mit einer Inzidenz von 14,5 Patienten auf 1 000 000 Einwohner gehören sie zu den sehr selten Krebsarten. 49% der GIST sind im Magen und etwa 25% im Dünndarm lokalisiert. Zum Zeitpunkt der Diagnose sind etwa die Hälfte der Tumoren bereits metastasiert. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt in dieser Phase derzeit deutlich unter 10%.

Durch eine Therapie mit Imatinib kann bei mehr als 50% der Patienten ein deutlicher Rückgang der Tumormasse von 50 bis hin zu 96% erzielt werden. Bei einem Viertel der Patienten stabilisierte sich unter der Therapie der Krankheitsverlauf. Ob mit Hilfe von Imatinib bei GIST eine Heilung möglich ist, ist allerdings bisher noch unklar.

Imatinib wird in der Regel gut vertragen. Typische unerwünschte Wirkungen sind Ödeme, Hautausschläge vor allem an lichtexponierten Stellen, Übelkeit und Diarrhö. Diese haben jedoch in den Studien nie zum Abbruch der Behandlung geführt. hel

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