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Pharmatechnik feiert 25-jähriges Betriebsjubiläum: Gratulationen und Forderung

MÜNCHEN (hjv). Am 12. Juli fand in der Firmenzentrale von Pharmatechnik in Starnberg bei München die zentrale Jubiläumsfeier statt. Über hundert Gästen Ų darunter u. a. der bayerische Finanzminister Prof. Dr. Kurt Faltlhauser und die bayerische FDP-Landesvorsitzende Sabine Leutheusser-Schnarrenberger Ų wurde neben einer kleinen Hausmesse die Firmenzentrale und auch ein Blick in die Vergangenheit von Pharmatechnik gezeigt. Viel Lob gab es von den Festrednern für den Firmengründer Dr. Detlef Graessner. "Was nützen Innovationen", so der SPD-Bundestagsabgeordnete Klaus Bartel in seinem Grußwort, "wenn diese nicht von leistungsfähigen Dienstleistungsunternehmen wie z. B. Pharmatechnik umgesetzt werden?"

Bei herrlichem Sommerwetter konnte Dr. Detlef Graessner zahlreiche Apotheker, Ärzte, Zahnärzte, Geschäftspartner und Politiker begrüßen. In seiner Ansprache bedankte er sich für das Vertrauen bei seinen Mitarbeitern, Geschäftspartnern und bei seiner Familie. "Wir werden weiter wachsen und neue Arbeitsplätze schaffen," kündigte Graessner an "denn wir sind ein mittelständisches Unternehmen, das positiv in die Zukunft denkt!"

Mitarbeitersteigerung in schwierigen Zeiten

Wie auch in allen anderen 13 Geschäftsstellen in Deutschland wurde das Jubiläum "25 Jahre Pharmatechnik" zum Dialog mit der Politik genutzt. Der bayerische Finanzminister lobte zunächst Graessner für sein Engagement und die Leistung, die Zahl seiner Mitarbeiter in einem so schwierigem Jahr wie 2003 innerhalb der ersten Jahreshälfte um fünf Prozent gesteigert zu haben.

Gleichzeitig gestand er ein, dass mittelständische Unternehmen von der Regierung zu sehr be- und steuerlich zu wenig entlastet werden. Hier gelobte er Besserung und versprach, im August würden entsprechende Entschlüsse von der Bayerischen Regierung gefasst werden.

Keine positiven Nachrichten zur Gesundheitsreform

Die Vorziehung der dritten Stufe der Steuerreform wurde von Faltlhauser einerseits befürwortet: "Wer zu spät entlastet, den bestraft die Konjunktur," so der Finanzminister wörtlich. Andererseits kritisierte er inhaltliche Mängel: Die Reform sei nicht solide gegenfinanziert und komme zur falschen Zeit.

Den anwesenden Apothekern konnte er hinsichtlich der anstehenden Gesundheitsreform keine positiven Nachrichten bringen. Er wisse zwar nicht, was die "Kungelrunde" in Berlin genau vor habe, doch sei nicht auszuschließen, dass die Apotheken – und hier insbesondere die kleinen Betriebe – Schwierigkeiten bekommen könnten.

Ein Grund zur Lethargie dürfe dies jedoch nicht sein. Faltlhauser forderte die anwesenden Apotheker auf, jetzt erst recht Aktivitäten zu entwickeln: "Wir brauchen mehr Mut und Aktivität, nicht ein ständiges Denken an Absicherung." Ganz deutlich distanzierte sich der bayerische Finanzminister von dem holländischem Versandhandelsmodell "DocMorris".

Schon allein aufgrund der unterschiedlichen Mehrwertsteuersätze der Arzneimittel bestünden hier Wettbewerbsverzerrungen, die nicht hinnehmbar seien. Faltlhauser empfehle den Apothekern in diesem Fall sämtliche juristischen Möglichkeiten auszuschöpfen.

Kostenerstattung statt Sachleistungsprinzip

Die bayerische Landesvorsitzende der FDP, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, lobte Pharmatechnik und die anderen Softwareunternehmen für ihr hervorragendes Dienstleistungsangebot. Viele Schwierigkeiten, die bei der Umsetzung von Gesetzen entstünden, würden hier hervorragend gemeistert.

Im Bezug auf die Reformierung des Gesundheitswesens schlug sie vor, dass man vom Sachleistungsprinzip zur Kostenerstattung übergehen solle. Dadurch könnten, so Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, mindestens eine Milliarde Euro jährlich gespart werden. Gleichzeitig entstünde mehr Transparenz und Patienten würden endlich erfahren, welche Leistungen abgerechnet werden und was diese kosten.

Vorstellung neuer Projekte

Bei der Jubiläumsveranstaltung wurden den Besuchern auch die neuesten Projekte von Pharmatechnik präsentiert. Unter anderem hatten sie Gelegenheit, die neue grafische Benutzeroberfläche und das Internetangebot, das in Kooperation mit apotheken.de erstellt wurde, zu testen.

Sehr eindrucksvoll wurde den Gästen anhand von Fotos und Exponaten die Firmengeschichte von Pharmatechnik gezeigt: Die Entwicklung vom einfachen Bestellterminal bis zur komplett vernetzten Apotheke. Sie zeigt, dass sich innerhalb von 25 Jahren die Warenwirtschaft sowie die Kommunikation mit dem Pharmagroßhandel stets positiv verändert und jede technische Möglichkeit wurde genutzt, dem Apotheker Innovationen anzubieten.

Pharmatechnik will in Zukunft seine Stellung bei den Apotheken ausbauen und auch bei den Zahnärzten und Humanmedizinern weitere Marktanteile gewinnen. Geplant sei unter anderem auch eine Erweiterung der Angebote der Akademie.

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