DAZ aktuell

GKV: Arzneimittelausgaben sinken – Kassen dennoch nicht zufrieden

ESSEN/BERLIN (ks). Die Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Kassen sind in den ersten fünf Monaten dieses Jahres um rund 0,7 Prozent gesunken. Damit ist dieser Kostenblock der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) das erste Mal seit zehn Jahren rückläufig.

Spargesetze haben nicht gegriffen

Karin Hendrysiak, Pressesprecherin des BKK-Landesverbands Nordrhein-Westfalen, erklärte gegenüber der DAZ, dass die Kassen mit dieser rückläufigen Entwicklung trotzdem nicht zufrieden seien. Zwar seien sinkende Ausgaben gut – doch an sich hätten sie bei sechs bis sieben Prozent im Minus liegen müssen, hätten die Spargesetze der Regierung richtig gegriffen.

Hendrysiaks Erklärung: Die Ärzte haben erneut zu viele neue und teure Arzneimittel verschrieben, deren Preise die Hersteller frei bestimmen können. "Diese haben die Rabatte aufgefressen", so die Sprecherin des Verbands.

Künftig will der nordrhein-westfälische BKK-Landesverband einen besseren Überblick über die Arzneimittelverordnungen in der GKV bekommen: Derzeit wird dort eine Rechenstelle aufgebaut, die Aufschluss darüber geben soll, welche Arzneimittel verschrieben werden. Neben dem BKK-Landesverband beteiligen sich auch einige andere Kassen auf freiwilliger Basis an dem Projekt. Hendrysiak erwartet die ersten Ergebnisse der neuen Arzneimittel-Rechenstelle in etwa sechs bis sieben Wochen.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.