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Gesundheitsreform: Spitzenverbände der Krankenkassen fordern mehr Vertragswettb

BONN (ks). Die Konsensverhandlungen zur Gesundheitsreform laufen nach wie vor hinter verschlossenen Türen Ų Kassen und Leistungserbringer bleiben außen vor. Die Spitzenverbände der Krankenkassen bangen nun um einige im Gesundheitssystem-Modernisierungsgesetz vorgesehenen Regelungen. Sie mahnen Regierung und Opposition an, nicht bei Kostendämpfungsmaßnahmen stehen zu bleiben, sondern auch für mehr Qualität und eine nachhaltige Stabilisierung der Finanzen zu sorgen.

Die Kassen forderten am 11. Juli in Bonn, in den Konsensverhandlungen "nicht die innovativen Reformelemente unter den Tisch fallen zu lassen". Für eine bessere Versorgungsqualität sei etwa ein geordnetes Nebeneinander von Kollektiv- und Einzelverträgen dringend notwendig. Um den Qualitätswettbewerb unter Ärzten zu initiieren, müssten zudem die "Blockademöglichkeiten der Kassenärztlichen Vereinigungen abgeschafft werden", so die Spitzenverbände. Auch eine Liberalisierung des Arzneimittelmarkts ist für die Kassen von besonderer Wichtigkeit.

Sollte sich die Politik entscheiden, das Krankengeld oder den Zahnersatz aus der solidarischen Krankenversicherung herauszunehmen, so wollen die gesetzlichen Kassen diese Leistungen auch weiterhin absichern. Die Spitzenverbände sind der Auffassung, sie könnten dies wesentlich wirtschaftlicher und preisgünstiger als die private Versicherungswirtschaft. Private Zusatzversicherungen lehnen die Kassen entschieden ab.

Die Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Kassen sind in den ersten fünf Monaten dieses Jahres um rund 0,7 Prozent gesunken. Damit ist dieser Kostenblock der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) das erste Mal seit zehn Jahren rückläufig. Karin Hendrysiak, Pressesprecherin des BKK-Landesverbands Nordrhein-Westfalen, erklärte gegenüber der DAZ, dass die Kassen mit dieser rückläufigen Entwicklung trotzdem nicht zufrieden seien.

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