DAZ aktuell

Tarifverhandlungen: Zeitrahmen zu kurz

(daz). Die Tarifverhandlungen zwischen dem Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA) und dem Bundesverband der Angestellten in Apotheken (BVA) sind ins Stocken geraten. Der BVA hatte unlängst eine Nullrunde abgelehnt und den Arbeitgeberverband aufgefordert, bis zum 4. Juli ein Angebot zu unterbreiten. Der BVA möchte durch eine Härteklausel ein Signal setzen, um wirtschaftlich stark getroffene Apothekenleiter zu entlasten. Der ADA teilt dem BVA jetzt dazu mit:

"Am Fuße der Tarifverhandlungen am 18. Juni 2003 waren wir dahingehend verblieben, dass wir unseren Mitgliedsorganisationen Ihr Forderungs-/Angebotspaket vorstellen und um Entscheidung hierzu bitten. Nach Eingang Ihres Textes für eine Härteklausel haben wir dies getan.

Hierzu dürfen wir Ihnen nunmehr Folgendes mitteilen: Unsere Mitgliedsorganisationen begrüßen grundsätzlich Ihren Vorstoß im Hinblick auf eine Härteklausel. Gleichzeitig hat sich jedoch herausgestellt, dass der vereinbarte Zeitrahmen für ein Angebot zu kurz gesteckt war.

Daher haben sich die Mitgliedsorganisationen mehrheitlich dafür ausgesprochen, über das Angebot, was Ihnen unterbreitet werden soll, in einer Mitgliederversammlung zu diskutieren und dies dort festzulegen. Unsere Einladung zu einer Mitgliederversammlung wird in den nächsten Tagen versandt werden. Wir werden Sie möglichst für den darauffolgenden Tag nach Rücksprache zur Fortsetzung der Tarifverhandlungen einladen."

In einem Folgeschreiben äußert der ADA sein völliges Unverständnis über die Reaktion des BVA (siehe auch Seite 88):

"Die Reaktion des Bundesverbandes der Angestellten in Apotheken (BVA) auf das Schreiben des Arbeitgeberverbandes Deutscher Apotheken (ADA) vom 4. Juli 2003 stößt auf völliges Unverständnis beim Vorstand des ADA. In den Tarifverhandlungen am 18. Juni 2003 hatte man dem BVA erklärt, dass der Vorstand des ADA die Vorstellungen des BVA den Mitgliedsorganisationen zur Kenntnis bringen wird, was er getan hat, um danach möglichst mit einem Angebot die Tarifverhandlungen fortzuführen.

Die Vertreterinnen des BVA hatten diese Zusage vorschnell mit einer zu kurz gesetzten Frist versehen, wie sich jetzt herausgestellt hat, und an diese weitere Bedingungen geknüpft. Der ADA wird sich durch das Verhalten des BVA nicht beeindrucken lassen und in seiner in Kürze stattfindenden Mitgliederversammlung eingehend hierüber und über das weitere Vorgehen beraten.

Der BVA verkennt zudem, dass die augenblicklichen Schwierigkeiten in der Tarifpolitik nicht vom ADA ausgehen, sondern durch die gesamtpolitische Lage verursacht sind, die nur ein äußerst vorsichtiges Handeln zulassen."

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