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Elf Mio. Euro Defizit bei Kaufmännischer Krankenkasse

HANNOVER (ks). Die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) hat das Jahr 2002 mit einem vergleichsweise moderaten Defizit von 11 Mio. Euro abgeschlossen. "Dass die wirtschaftliche Entwicklung eine Talfahrt für die Sozialversicherung wird, darauf konnte man sich einstellen", sagte Rudolf Hauke, Mitglied des KKH-Vorstands, bei der Präsentation des Jahresergebnisses am 4. Juli in Hannover.

Die KKH ist mit ihren rund 1,4 Mio. Mitgliedern und knapp 2 Mio. Versicherten die viertgrößte bundesweit agierende Ersatzkasse. Nach eigenen Angaben fährt die Kasse seit drei Jahren ein strenges und effizientes Kosten- und Qualitätscontrolling.

Ins Minus sei sie durch außerplanmäßige Einzahlungen in den Risikostrukturausgleich geraten. "Hätten wir diese 30 Mio. Euro nicht zusätzlich zahlen müssen, hätten wir das Jahr 2002 mit einem Plus abgeschlossen", so Hauke. Für das laufende Jahr rechnet die KKH mit einem ausgeglichenen Jahresabschluss und einem stabilen Beitragssatz. Allerdings liegt dieser Beitragssatz mit gegenwärtig 14,8 Prozent bereits über dem bundesweiten Durchschnitt von 14,3 Prozent (Stand 1. April dieses Jahres).

Angesichts der momentanen Debatte um die Gesundheitsreform warnte Hauke davor, die gesetzliche Krankenversicherung kaputtzureden. "Wir müssen die Menschen von der sozialen Krankenversicherung überzeugen. Mit einem handfesten Nutzen – nämlich der optimalen Versorgung zu einem angemessenen Preis." Mangelndes Engagement bei der Neuausrichtung des Gesundheitswesens beklagte auch der KKH-Vorstandsvorsitzende Ingo Kailuweit.

Er sagte, kein Politiker suche derzeit nach langfristigen Möglichkeiten zur Kostenreduzierung. "Praxisgebühr und Selbstbeteiligungsmodelle sind stumpfe Schwerter im Kampf gegen die Preistreiber Arzneimittel und Krankenhäuser." Statt alle zwei, drei Jahre an einzelnen Stellschrauben im Gesundheitssystem zu drehen, müsse mittelfristig ein Systemwandel erfolgen, so die KKH-Chefs. Z

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