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Studie der Bertelsmann Stiftung: Deutsche für mehr Transparenz und Qualität im

GÜTERSLOH (ks). Die Deutschen wünschen sich mehr Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Befragung der Bertelsmann Stiftung, die am 23. Juni bekannt wurde. Demnach sehen die Bundesbürger nicht die Kosten als wichtigstes Problem des Gesundheitswesens, sondern die unterschiedliche Qualität der Versorgung.

Drei Viertel der Befragten würden es befürworten, wenn Krankenkassen über die Leistungen von Ärzten und Krankenhäusern informierten. 56 Prozent trauen Verbraucherverbänden zu, für einen besseren Überblick im Gesundheitswesen zu sorgen. Ein nationales Institut für Qualitätssicherung, das Leitlinien für die Behandlung aufstellt und deren Einhaltung kontrolliert, wird von 57 Prozent der Bevölkerung begrüßt. Neben der Verringerung von Qualitätsunterschieden in der Versorgung käme einem solchen Institut auch die Aufgabe zu, effiziente von ineffizienten Maßnahmen zu trennen. So soll es für eine bessere Nutzung der vorhandenen Ressourcen im Gesundheitswesen sorgen.

Melanie Schnee von der Bertelsmann-Stiftung wünscht sich in Deutschland eine Debatte um Qualität und Effizienz im Gesundheitswesen: "Die Erfahrungen der letzten Jahrzehnte haben allzu gut verdeutlicht, dass reine Kostendämpfungsmaßnahmen allenfalls zu kurzfristigen Effekten geführt und damit ihre Glaubwürdigkeit verloren haben."

Unabhängig davon, ob ein Institut für Qualitätssicherung und ein transparenter Vergleich von Krankenhäusern und Ärzten die richtigen Lösungen für die offensichtlichen Qualitäts- und Effizienzprobleme seien, müsse sichergestellt werden, dass es nicht vom Zufall abhängt, ob ein Patient die medizinisch beste Behandlung bekommt. Zudem, so Schnee, müsse man sich fragen, wie dafür gesorgt werden kann, dass unter den medizinisch möglichen Maßnahmen nicht nur die sinnvollste und wirksamste, sondern auch die kostengünstigste ausgewählt wird.

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