Prisma

Taubheit: Neue Gene für das Ohr

Der zur Taubheit führende Verlust von Haarzellen im Innenohr kann möglicherweise bald mit Hilfe einer Gentherapie behoben werden. Wissenschaftler der Universität Michigan präsentierten vor kurzem Tierversuchsdaten, die für die Weiterentwicklung dieser Methode sprechen.

Den Impuls zur Entwicklung der Gentherapie gegen Taubheit lieferten Erkenntnisse über das Innenohr von Vögeln. Sie besitzen von Natur aus ein aktives Wachstumsgen – Math1 genannt –, das beschädigte Haarzellen zu regenerieren vermag.

Wie die Forscher in der Fachzeitschrift "Journal of Neuroscience" schreiben, ist es ihnen gelungen, das Math1-Gen mit Hilfe einer Genfähre in das Innenohr von Versuchstieren zu verpflanzen. Für die Versuche wurden Meerschweinchen verwendet. Bei ihnen entwickelten sich nach der Einbringung des Math1-Gens aus dem Bindegewebe neue Haarzellen, die sich zusätzlich mit den Hörnerven des Gehirns verbanden.

Ob sich die Zellen tatsächlich auch am Hören beteiligen und ob die Ergebnisse auf den Menschen übertragbar sind, ist aber noch nicht geklärt. Nach Meinung der Forscher ist der Ansatz jedoch vielversprechend. ng

Quelle: Journal of Neuroscience 2003, Vol. 23, Nr. 11, S. 4395 – 4400

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