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Fehlgeburt: Eine Spritze soll davor schützen

Frauen, die bereits eine Frühgeburten hatten und somit Risikopatientinnen für weitere Frühgeburten sind, wollen amerikanische Wissenschaftler per Injektion zu einer normalen Schwangerschaft verhelfen. Inhalt der Spritze soll 17 alpha-Hydroxyprogesteroncaproat (17P) sein.

Wie die Wissenschaftler im "New England Journal of Medicine" schreiben, hat sich 17P in einer klinischen Studie bereits als vielversprechend erwiesen. 463 Frauen nahmen an der Studie teil. Alle befanden sich zwischen der 16. und 20. Schwangerschaftswoche und hatten bereits eine oder mehrere Frühgeburten hinter sich.

310 der Probandinnen erhielten im Rahmen der Untersuchung wöchentlich eine Injektion mit 250 mg 17P, die restlichen 153 Probandinnen erhielten Plazebo. Die Behandlung wurde bis zur Entbindung bzw. bis zur 36. Schwangerschaftswoche, also dem Zeitpunkt, ab dem die Geburt für das Kind gefahrlos ist, durchgeführt.

Der Anteil der Studienteilnehmerinnen, die diesen Zeitpunkt erreichten, war in der Verum-Gruppe signifikant erhöht: Während in der Plazebogruppe 54,9 Prozent der Studienteilnehmerinnen ihr Kind vor der 37. Woche entbanden, lag die Zahl in der 17P-Gruppe nur bei 36,3 Prozent. Frühgeburten vor der 35. Woche waren in der Verum-Gruppe mit 20,6 Prozent ebenfalls deutlich niedriger als in der Kontrollgruppe mit 30,7 Prozent und auch Entbindungen vor der 32. Woche kamen bei ihnen seltener vor (11 Prozent versus 19,6 Prozent).

Als weiteren positiven Effekt der Behandlung konnten die Studiendurchführenden auch eine geringere Rate an Folgererkrankungen wie Schleimhautentzündungen des Darms oder Blutungen bei den Neugeborenen aus der 17P-Gruppe beobachten. Außerdem mussten sie seltener mit Sauerstoff versorgt werden. ral

Quelle: New England Journal of Medicine 2003, Vol. 348, Nr. 24, S. 2379-2385

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