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SPD-Gesundheitsexperte: Einzelverträge mit Apotheken zulassen

BERLIN (im). Gesundheitspolitiker der SPD sehen bei Einzelverträgen zwischen gesetzlichen Krankenkassen und Apothekern kein Problem. Für die neuen Versorgungsformen, die die Bundesgesundheitsministerin plant, seien Einzelverträge notwendig, erklärte Horst Schmidbauer am 22. Mai in Berlin. Der stellvertretende gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion plädierte dafür, die Apotheken hier nicht außen vor zu lassen.

Schmidbauer verwies auf einer Veranstaltung des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) auf bestehende Ärztenetze, von denen die fehlende Einbindung von Apotheken beklagt werde. So arbeite zum Beispiel das Ärztenetz Nürnberg mit zwei Krankenhäusern zusammen, die jetzt erstellten Leitlinien umfassten auch die Arzneimittel. Hier sollten die niedergelassenen Apotheken nicht außen vor bleiben, meinte Schmidbauer.

Auf Nachfrage verneinte er mögliche Probleme, wenn einzelne Apotheken mit Krankenkassen verhandeln sollen. Die geplante Gesundheitsreform von Ministerin Ulla Schmidt sieht Einzelverträge etwa von Apothekern und niedergelassenen Ärzten mit Kassen vor, unabhängig beispielsweise von Verträgen der Landesapothekerverbände.

Kritiker aus der Apothekerschaft befürchten bei dieser Abkehr vom Kollektivvertrag ungleiche Verhandlungspositionen der mittelständischen Offizinen verglichen mit den großen Krankenkassen.

Die Apotheker sollen sich an den neuen Versorgungsformen beteiligen.

Horst Schmidbauer, SPD

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