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Positivliste: Pharmaverbände begrüßen Ablehnung des Bundesrats

BERLIN (ks). Die Ablehnung des Positivlisten-Gesetzes durch den Bundesrat ist beim Deutschen Generikaverband und dem Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) auf Zustimmung gestoßen. Sie attestierten der Länderkammer ein verantwortungsbewusstes Abstimmungsverhalten.

"Mit der Positivliste würde die Qualität und Wirtschaftlichkeit der Arzneimittelversorgung klar verschlechtert" sagte Thomas Hummels, Geschäftsführer des Deutschen Generikaverbandes im Anschluss an die Bundesratssitzung am 23. Mai.

Außerdem würde ein Verlust von Arbeitsplätzen gerade bei mittelständischen Generikaanbietern in Deutschland drohen. Diese seien teilweise mit 30 bis 40 Prozent ihres Umsatzes negativ von der Positivliste betroffen, weil ihr Hauptumsatzträger nicht in den Entwurf der Positivliste aufgenommen worden sei. Statt der Positivliste plädiert der Generikaverband für industrie-unabhängige Leitlinien zur Verbesserung der Qualität. Zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit schlägt er zudem eine prozentuale Zuzahlung vor.

BPI-Hauptgeschäftsführer Henning Fahrenkamp erklärte, die Länderkammer habe "ein deutliches Signal gegen ein unsinniges Gesetz abgegeben, das wirklich niemandem irgendeinen Vorteil bringt". Fahrenkamp wandte sich gegen das Argument, die Zahl von 40 000 Arzneimitteln werde durch die Liste wenigstens halbiert: "Die aktuelle Rote Liste, das Arzneimittelverzeichnis für Deutschland, nennt tatsächlich 9450 Präparate. Es gibt also ohnehin nur halb so viele Präparate wie durch die Einführung der Positivliste auf dem Markt bleiben sollen."

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