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Parkinson: Ursache von Bewegungsstörungen auf der Spur

Mit neuen Erkenntnissen zum Morbus Parkinson wartet eine Gruppe von Pharmazeuten der Johann Wolfgang Goethe-Universität auf. Gemeinsam mit französischen Wissenschaftlern erforschten sie die Ursache von Parkinson- assoziierten Dyskinesien.

Standardtherapie bei Parkinson ist die Gabe von L-DOPA. Bei der Langzeittherapie damit entwickeln allerdings über 70 Prozent der Patienten Dyskinesien. Diese waren bislang therapeutisch kaum in den Griff zu bekommen. Dem deutsch-französischen Forscherteam gelang es nun, im Rahmen aufwändiger Modellversuche das Krankheitsgeschehen nachzubilden und die Abhängigkeit der Bewegungsstörungen von einem bestimmten Rezeptorsubtyp zu identifizieren.

Dopamin reagiert im zentralen Nervensystem mit verschiedenen Subrezeptoren. Einer davon, der Dopamin-D-Rezeptor, scheint für die Nebenwirkung Dyskinesie hauptverantwortlich zu sein. Durch Hemmung dieses Rezeptors können die Bewegungsstörungen bei Versuchstieren zwar eindrucksvoll zurückgedrängt werden, allerdings beeinträchtigen sie gleichzeitig den Behandlungserfolg mit L-DOPA.

Die Wissenschaftler entwickelten daher einen partiellen Dopamin-D-Rezeptoragonisten (BP-897). Dieser führte im Versuch zu einer Verbesserung der Bewegungsstörungen, ohne dabei den Behandlungserfolg durch L-DOPA zu schmälern. Die Substanz befindet sich nun in der klinischen Prüfung. ral

Quelle: Pressemitteilung der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/Main

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