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Neu auf dem Markt: "Bild Gesundheit"

(diz). Nachdem der Axel Springer Verlag über seine Bild Zeitung bereits mehrere Spezialzeitschriften Ų wohl weitgehend erfolgreich Ų im Markt eingeführt hat, wie z. B. Auto Bild, Computer Bild oder Bild der Frau, wagt er sich nun an den Gesundheitsmarkt mit der Zeitschrift "GesundheitsBILD", die vor kurzem als Sonderheft von BILD am SONNTAG mit ihrer ersten Ausgabe Mai/Juni 2003 erschienen ist.

Die Zeitschrift will sich, wie Chefredakteur Claus Strunz in seinem Editorial schreibt, als Partner der Patienten verstehen, der sie "durch den täglich dichter werdenden Dschungel von Gesetzen und Reformen" begleiten will. Motto von GesundheitsBILD soll heißen: Gesundheit für alle.

So wenig neu wie das Motto ist, so wenig neu oder überraschend sind die Themen.Unter den drei großen Rubriken "gesünder leben", "schlauer leben" und "schöner leben" will die Zeitung über Themen zur Gesundheit, Therapien, Versicherungsfragen sowie Wellness, Ernährung und Kosmetik informieren. Aufmachung und Stil sind "bildmäßig".

Beim vorgestellten Expertenteam, das GesundheitsBILD berät, fällt auf, dass kein Experte zum Thema Arzneimittel dabei ist und schon gar kein Apotheker. Ein Thema, das in der Startnummer nicht fehlen durfte: ein Loblied auf DocMorris und wie toll man damit sparen kann.

Unter der Überschrift "Lohnt sich die Pille aus dem Netz?" erfährt der Leser was DocMorris leistet und wie viel er bei nicht rezeptpflichtigen und rezeptpflichtigen Arzneimitteln sparen kann ("wer klickt, spart"). Der Beitrag hebt hervor, dass die Zuzahlung bei DocMorris entfällt – im Gegensatz zur "gewöhnlichen Apotheke".

In einer Anleitung ("Versand-Apotheken: So funktioniert's") erfährt der Leser außerdem, wie er Arzneimittel bei DocMorris bestellen kann. Immerhin: Der Beitrag verschweigt nicht, dass die Arzneilieferung im Durchschnitt rund fünf Tage nach der Bestellung erfolgt und der Pillenversand in Deutschland verboten ist.

Von wenig Sachkenntnis geprägt ist dagegen der Hinweis, dass als "Sonderleistung vor dem Pillenversand elektronisch und zusätzlich durch Fachpersonal geprüft wird, ob die verordneten Arzneien miteinander verträglich sind. In diese Mehrfachprüfung sollen auch Daten früherer Arzneibestellungen einbezogen werden."

Da fragt man sich, warum über das heute schon gültige Internet-Bestellsystem der deutschen Apotheken, beispielsweise über apotheken.de, und die Zustellung durch einen Apothekenboten nach Hause, meist noch am selben Tag(!), nicht ebenso groß in der Yellow Press berichtet wird.

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