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Apothekenkooperation parmapharm: Paradigmenwechsel bei der parmapharm

FRANKFURT/MAIN (tmb). Wie in früheren Jahren wurde auch bei der diesjährigen Gesellschafterversammlung der Apothekenkooperation parmapharm über steigende Mitgliederzahlen und eine gute Geschäftsentwicklung berichtet. Wiederum präsentiert sich die parmapharm als erfolgreiches Schutzbündnis gegen wirtschaftliche und gesundheitspolitische Bedrohungen. Neu sind dagegen einige Beschlüsse, die die Gesellschafter insbesondere zur Außendarstellung der Kooperation getroffen haben.

Bei der Versammlung, die am 10. und 11. Mai in Frankfurt/Main stattfand, sprachen sich die Gesellschafter mit 99-prozentiger Mehrheit dafür aus, künftig mit einer Dachmarke nach außen aufzutreten. Dies stellt einen grundlegenden Paradigmenwechsel für die Gesellschaft dar, die bisher nur auf die Stärkung der Mitglieder nach innen ausgerichtet war. Auch die Parfümerie-Kooperation parma, die als Vorbild für die parmapharm dient, ist bisher für die Endverbraucher nicht zu erkennen.

Außendarstellung der Mitgliedschaft

Die parmapharm wird sich dagegen künftig mit einem bunten Logo, dem Motto "gesund ist bunt" und einem parmapharm-Schriftzug in der Öffentlichkeit präsentieren. Dies soll aber den individuellen Marketingauftritt der einzelnen Apotheken nur ergänzen und keinesfalls ersetzen. Damit sollen sowohl die Individualität als auch der Kooperationsgedanke ausgedrückt werden.

Anspruchsvolle Bedingungen für Mitgliedsapotheken

Fast 95% der 491 anwesenden Gesellschafter stimmten für ein Anforderungsprofil, das den Mitgliedsapotheken umfangreiche Verpflichtungen auferlegt. Dazu gehören detaillierte Anforderungen an das Marketing, das Qualitätsmanagement und die Warenpräsentation in der Apotheke. Auch Kundenkarten und einzelne Elemente der pharmazeutischen Betreuung werden gefordert. Innerhalb von neun Monaten muss das neue Logo außen an der Apotheke angebracht werden. Innerhalb von 18 Monaten muss die Apotheke über ein zertifiziertes QMS verfügen.

Verträge mit Krankenkassen

Als weitere Neuigkeit kündigte Beiratssprecher Wolf-Peter Krause, Preetz, an, die parmapharm verhandle mit Krankenkassen über ergänzende Verträge für die Mitgliedsapotheken. Gleichzeitig betonte er die starken Übereinstimmungen zwischen ABDA und parmapharm bei der Einschätzung der gesundheitspolitischen Lage und den Maßnahmen der Apothekerschaft gegen Fremd- und Mehrbesitz und gegen die Angriffe auf die Arzneimittelpreisverordnung.

Personelle Veränderungen

Außerdem beschlossen die Mitglieder, künftig monatlich eine Gebühr von 100 Euro zu zahlen, um die Geschäftsstelle besser auszurüsten und personell aufzustocken. Allerdings erhalten die meisten Apotheken aufgrund ihrer Mitgliedschaft weit höhere Ausschüttungen aus der Kooperation. Neben dem bisherigen Geschäftsführer Thomas Worch wurde Dirk Düvel als zweiter Geschäftsführer und Torsten Göldner als Prokurist bestellt.

Auch im Beirat gab es personelle Veränderungen. Der bisherige Beiratsvorsitzende Wolf-Peter Krause stellte sich für dieses Amt nicht mehr zur Verfügung. Er wird sich künftig noch mehr auf seine Hauptaufgabe in der Kooperation konzentrieren und als Sprecher für politische Angelegenheiten und Außendarstellung tätig sein. Neue Beiratsvorsitzende ist Karin Klindwort, Bad Schwartau.

Weitere Beiratsmitglieder sind Hans-Jürgen Moritz, Kaltenkirchen und Eckart Götz, Spenge. Neu wurden Holger Gnekow, Hamburg, Dr. Harald Perschbacher, Babenhausen, und Tobias Loder, Hürth, in den Beirat gewählt. Zum Stichtag für die Gesellschafterversammlung gehörten 826 Apotheken zur parmapharm. Einen Bericht über die weiteren Inhalte der Mitgliederversammlung lesen Sie demnächst in der DAZ.

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