Prisma

Forschung: Rizin – eine Option in der Krebstherapie?

Der Rizinusbaum (Ricini cummunis) weckt beinahe zwangsläufig den Gedanken an Rizinusöl und damit an Abführmittel. In dem Samen der Pflanze steckt jedoch weiteres Potenzial: Eine aus dem hochgiftigen Rizin gewonnene Verbindung soll zur Bekämpfung von Krebszellen eingesetzt werden können.

Seit mehr als zwanzig Jahren beschäftigen sich Wissenschaftler bereits mit der Möglichkeit, Antitoxine, wie sie aus der enzymatisch aktiven A-Kette des Rizins hergestellt werden, in der Krebstherapie oder auch zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen einzusetzen. In klinischen Studien bestätigte sich die Wirksamkeit beispielsweise bei der Behandlung der Hodgkin Krankheit. Problematisch war bislang jedoch die potenzielle Zerstörung endothelialer Zellschichten von Blutgefäßen, die in Lungenödemen und gefährlich erniedrigtem Blutdruck münden kann.

In einer vierjährigen Studie an krebskranken Mäusen kristallisierten nun Wissenschaftler des Southwestern Medical Center, Universität Texas, eine gentechnisch veränderte Form des Antitoxins heraus, die diese gefährliche Nebenwirkung nicht zu verursachen scheint. Das berichtete die Universität von Texas in einer Pressemitteilung. Die Forscher hoffen, ihre Erkenntnisse auch auf weitere Antitoxine und Zytokine übertragen zu können, die ebenfalls diese unerwünschte Nebenwirkung hervorrufen. ah

Quelle: www.utsouthwestern.edu, Meldung vom 12. 3. 2003

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