Arzneimittel und Therapie

Asthmatherapie: Der Inhalator ist entscheidend

In der Asthmatherapie gehören die Inhalatoren für die Kurzzeit- und Dauerbehandlung seit Jahren zum Standard. Doch häufig können die Substanzen ihre Wirkung nicht enfalten, da die Patienten die Geräte falsch handhaben. Studien haben ergeben, dass Asthmatiker am besten mit einfach konzipierten Inhalatoren arbeiten können.

Die heutige Asthma-Behandlung ist ohne Inhalatoren nicht mehr vorstellbar. Sowohl Corticosteroide zur dauerhaften Entzündungshemmung, als auch kurz- und langwirksame Beta-2-Sympathomimetika für die Erweiterung der Bronchien, können inhaliert werden. Doch schätzungsweise 40 bis 80% der Patienten wenden ihre Inhalatoren nicht richtig an.

Murphy's Gesetz

"Was schief gehen kann, geht auch schief" – das ist auch bei einer Inhalation nicht anders. Viele Patienten scheitern bei den Dosier-Aerosolen an der gleichzeitigen Aktion von Sprühstoß-Auslösung und Einatmung. Darüber hinaus inhalieren Asthmatiker oft nicht tief genug oder halten den Atem nach der Auslösung des Sprühstoßes nicht lange genug an.

Bei Pulverinhalatoren liegen die häufigsten Schwachpunkte in der falschen Vorbereitung der Geräte (Kapsel oder Kartusche einlegen, Aktivieren). So kann das Medikament erst gar nicht richtig verabreicht werden. Ein weiterer Nachteil ist, dass Pulver-Inhalatoren atemzuggetrieben sind: d. h. ein schwacher Atemzug verwirbelt die Partikel nicht richtig, sie bleiben zu groß und lagern sich in der Mundhöhle ab.

"easybreathe"-Technik als FCKW-Nachfolger

Eine Lösung sind atemzuggesteuerte Inhalatoren. Hier gibt das Einatmen legidlich den für den Sprühstoß nötigen Impuls. Eine Koordination zwischen Atem und Auslösung ist nicht erforderlich und auch Emphysem-Patienten mit geringer Atemtiefe kommen damit gut zurecht.

Im Herbst 2003 wird mit dem easybreathe® ein neues Device für Salbutamol (Salbu-breathe®) sowie für Beclomethason (Beclo-breathe®) in den Handel kommen. Der easybreathe® ist ein einfach zu bedienendes Dosier-Aerosol, das mit dem nicht umweltschädlichen HFA 134a befüllt ist.

Ein Vorteil dieses Systems ist, dass eine Synchronisation von Einatmen und Sprühstoß automatisch erfolgt. Dazu wird zu Beginn der Inhalation als Auslösemechanismus einfach durch Aufklappen des Deckels eine Feder gespannt, das Dosierventil wird dann direkt durch den Atemzug des Patienten ausgelöst.

Studie zur Inhalatoren-Anwendung In einer Studie mit 59 Teilnehmern im Alter von 20 bis 81 Jahren wurde beobachtet, welche Fehler in der Inhalationstherapie gemacht werden. Beurteilt wurden dabei die Parameter Inspirationsfluß (25 bis 90 L/min), Auslösezeitpunkt, Inhalationstiefe und Atem-Anhaltezeit (> 4 sec). Nur 25% der Patienten schafften es, sich in allen vier Parametern korrekt zu verhalten, also eine optimale Anwendungstechnik vorzuführen.

Zwischen den Altersgruppen oder zwischen Asthmatikern und COPD (chronic obstruktive pulmonar disease)-Kranken gab es keine Unterschiede, allerdings waren unter den korrekten Anwendern mehr Männer.

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