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Grippewelle trieb Arzneimittelausgaben hoch

BONN (im). Eine ungewöhnlich hohe Anzahl grippaler Infekte hat die Arzneimittelausgaben nach Information der niedergelassenen Ärzte seit Jahresbeginn steigen lassen.

Sie relativieren damit Hinweise von Gesundheitspolitikern auf angeblich stark gestiegene Arzneimittelausgaben in der gesetzlichen Krankenversicherung in den ersten beiden Monaten dieses Jahres. Wie die Kassenärztliche Bundesvereinigung am 8. April in Berlin mitteilte, wären ohne Grippewelle die Arzneiaufwendungen rückläufig gewesen. Ein Beleg sei die doppelte Zahl von Arztbesuchen von Patienten mit akuten Atemwegserkrankungen im Januar und Februar gemessen am selben Zeitraum in 2002.

Für das erste Quartal müsse mit Mehrausgaben von 250 Millionen Euro nur für Erkältungspräparate gerechnet werden, prognostizierte Dr. Manfred Richter-Reichhelm, erster Vorsitzender der KBV. Schließlich lasse sich der Bedarf an Arzneimitteln nicht an ökonomischen Vorgaben festmachen, sondern einzig an den medizinischen Bedürfnissen der Patienten, meinte er.

Richter-Reichhelm verwies auf das Robert Koch-Institut, das verkündet habe, dass die Grippe-Viren in diesem Jahr außergewöhnlich stark verbreitet seien. Vergleichbar heftig sei die Influenza in den Wintern 1992/93 und 1998/99 gewesen. Für Februar hatte das IMS-Health-Institut einen Umsatzanstieg von rund 60 Prozent bei Grippemitteln im Jahresvergleich aufgezeigt, Hustenmittel legten um knapp 40 Prozent zu.

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