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Nordrhein: 5000 arbeitslose Apothekenmitarbeiter?

BONN (im). Allein in Nordrhein haben knapp drei Monate nach In-Kraft-Treten des Beitragssatzsicherungsgesetzes 2900 Apothekenangestellte ihren Arbeitsplatz verloren. Bis zur Mitte dieses Jahres drohen 5000 Apothekenmitarbeiter auf der Straße zu stehen, so die Mitteilung des Apothekerverbands Nordrhein am 27. März in Düsseldorf, der hier eine Umfrage des Instituts für Handelsforschung an der Universität zu Köln zitiert.

"Da fast 90 Prozent der Mitarbeiter in Apotheken weiblich sind, geht durch das Beitragssatzsicherungsgesetz insbesondere eine sehr hohe Zahl von wohnortnahen Frauenarbeitsplätzen verloren", erklärte Werner Heuking vom Apothekerverband, der 2536 Apotheken repräsentiert. Auch die Patienten werden seinen Worten zufolge die Folgen der Sparmaßnahmen in Form eines Qualitätsverlusts bei der Arzneimittelversorgung spüren.

Mit Sorge werden demnach die aktuellen Pläne zur neuen Gesundheitsreform (Entwurf des Gesundheitssystemmodernisierungsgesetzes) betrachtet. Die von der Bundesgesundheitsministerin geplante Zulassung des Versandhandels von Arzneimitteln sowie des Mehrbesitzes von Apotheken bedeuteten "das endgültige Aus für das seit Jahrzehnten bewährte System der Arzneimittelversorgung in Deutschland", prognostizierte Heuking. Durch diese Pläne werde die sichere Versorgung der Bevölkerung mit Medikamenten unnötig gefährdet und ein gesamter Wirtschaftszweig mit Tausenden von Arbeitsplätzen nachhaltig geschädigt.

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