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Hausarzt als Lotse: Ein Euro Zuzahlung

BONN (im). Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt will die Zuzahlungen zu Arzneimitteln für diejenigen Patienten auf einen Euro senken, die vor dem Besuch von Fachärzten zunächst einen Hausarzt aufsuchen. Die von Schmidt vorgesehene Stärkung der Hausärzte als "Lotsen" soll mit diesem Anreiz für die Kranken verbunden werden, bestätigte eine Sprecherin der Bundesgesundheitsministerin am 1. April der Deutschen Apotheker Zeitung auf Anfrage.

Zugleich sollen die jetzigen Befreiungen im Rahmen der Härtefall- und Überforderungsklauseln – angesichts der geringen Höhe des neuen Selbstbehalts – entfallen, hieß es. Dagegen könnte es bei den bisherigen Zuzahlungen zu Arzneimitteln für diejenigen Kranken bleiben, die direkt Fachärzte aufsuchen. Allerdings sei noch offen, so Schmidts Sprecherin weiter, ob es hier zu Änderungen mit dem Ziel komme, eine steuernde Funktion durch Selbstbehalte zu erreichen. Von dem vorgesehenen Hausarztmodell sollen Frauen- und Augenärzte ausgenommen werden, Patienten sollen diese Fachärzte weiterhin direkt aufsuchen können. Diesen Plan zur künftigen Reform, die Anfang kommenden Jahres in Kraft treten soll, wollte Schmidt am Dienstagnachmittag vor der SPD-Bundestagsfraktion näher erläutern, hieß es.

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