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Neuer Therapieansatz bei Krebs: Titanverbindung gegen Ovarialkarzinom

Ohne Zweifel ist Platin ein sehr wertvolles Material Ų in der Medizin zumindest könnte es jedoch unter Umständen von dem wesentlich günstigeren Titan übertrumpft werden. Wie die Nachrichtenagentur BBC-Online meldete, gibt es erste Anhaltspunkte dafür, dass sich eine neu entwickelte Titanverbindung erfolgreich in der Bekämpfung des Ovarialkarzinoms erweisen könnte.

In Großbritannien erkranken jährlich ca. 7000 Frauen an einem Ovarialkarzinom. Somit steht dort diese Krebsart bei den weiblichen Patientinnen an vierter Stelle der Krebserkrankungen. Da Ovarialkarzinome oft erst spät erkannt werden, ist die Prognose meist ungünstig. Erschwerend kommt hinzu, dass einige der betroffenen Frauen von vorneherein gegen die üblichen platinhaltigen Medikamente resistent sind. Zusätzlich entwickeln mehr als drei Viertel der Patientinnen im Laufe der Behandlung entsprechende Resistenzen. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate der Betroffenen liegt derzeit unterhalb von 30 Prozent.

Dr. Patrick McGowan, Leeds University, erzielte erste Erfolge darin, der bestehenden Situation entgegenzuwirken. Er synthetisierte eine wasserlösliche, stabile Verbindung, die auf der Basis von Titan anstelle von Platin beruht. Im Labor konnte die neue Verbindung erfolgreich diverse Krebszellen zerstören, einschließlich Krebszellen vom Typ des Ovarialkarzinoms. Sogar bei resistenten Zellen scheint die Titanverbindung Wirksamkeit zu bewiesen. Weitere Studien beschäftigen sich bereits damit, den genauen Wirkmechanismus der neuen Verbindung zu erforschen. Auch wenn wichtige Hürden bereits genommen wurden, ist es noch ein langer Weg, bis der Therapieansatz in der Praxis Verwendung finden wird. ah

Quelle: http://news.bbc.co.uk, Meldung vom 3.3.2002

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