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ANZAG Hauptversammlung: Ein "Objekt der Begierde"?

FRANKFURT/MAIN (aal). Ungeachtet der Interventionen der Gesundheitspolitik ist die Andreae-Noris Zahn AG (ANZAG) erfolgreich ins Geschäftsjahr 2002/2003 gestartet. In den ersten sechs Monaten des neuen Geschäftsjahrs konnte der Umsatz um 8,1% gesteigert werden Ų ein Wachstum deutlich über Markt. Weckt ein solcher Erfolg Begehrlichkeiten? Fast will man es meinen, betrachtet man die krampfhaften Bemühungen der Sanacorp um die Aktienmehrheit.

Nur Gutes hatte Vorstandsvorsitzender Horst Trimborn seinen Aktionären über das vergangene Geschäftsjahr auf der Hauptversammlung am 18. Februar 2003 mitzuteilen. Wie schon in DAZ Nr. 5 berichtet, wuchs die Anzag im abgelaufenen Geschäftsjahr 2001/2002 weiter und war dabei überdurchschnittlich profitabel: die Umsatzerlöse der AG stiegen um 5,35% auf 2,89 Mrd. Euro – dies bedeutet eine leichte Erhöhung der Marktanteile im pharmazeutischen Großhandel. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit stieg um 8,1% auf 56,7 Mio. Euro. Die ANZAG hat auf EBIT-Basis die höchste Umsatzrendite aller deutschen Pharmagroßhändler – sie beträgt 1,97%. Das DVFA-Ergebnis des Konzerns je Aktie lag bei 3,43 Euro – 16,3% mehr als im Vorjahr.

Keine Angst vor dem Beitragssatzsicherungsgesetz

Bereits vor Inkrafttreten des Gesetzes hat die ANZAG ihren Kunden umfangreiche Hilfen zur Bewältigung der neuen Herausforderungen angeboten, vor allem in den Bereichen Abrechnung, Finanzhilfen und Kostenmanagement. Bis Ende Februar 2003 wurden mit mehr als 4000 Kunden neue Lieferbedingungen vereinbart.

Als Resultat dieser Aktivitäten konnten die Umsatzerlöse pro Kunde in den ersten beiden Monaten des Jahres 2003 deutlich erhöht werden – bei stabilen Kosten. Für das Gesamtgeschäftsjahr rechnet der Vorstand der ANZAG mit deutlich steigenden Umsatzerlösen. Eine genaue Ergebnisprognose ist aufgrund der großen Bewegungen im Markt derzeit noch nicht möglich. In jedem Fall strebt die Anzag Dividendenkontinuität an.

Kooperation als Antwort auf den Druck der Gesundheitspolitik

Die Anzag ist überzeugt, dass weitere Maßnahmen des Gesetzgebers die wirtschaftlichen und unternehmerischen Rahmenbedingungen für die Apotheken und den pharmazeutischen Großhandel dramatisch verändern werden. In der Diskussion sind u. a. die Aufhebung des Mehrbesitzverbotes, die Zulassung des Versandhandels, die Aufhebung der Preisbindung im Selbstmedikationsbereich und die Halbierung der Großhandelsspanne.

Die gesamte Branche steht vor einer völligen Neuordnung. Durch das Fallen des Mehrbesitzverbotes wird der Kette der Weg geebnet. ANZAG Vorstandsvorsitzender Horst Trimborn betonte abermals, dass die ANZAG als Partner der selbstständigen Apotheke in dieser Situation auf Kooperationssysteme mit ihren Kunden setzt: "Wir legen die Apotheke nicht an die Kette".

Gute Dividendenrendite

Die Anzag konnte ihre aktionärsfreundliche Ausschüttungspolitik fortsetzen: Die Hauptversammlung stimmte dem Vorschlag, die Bardividende auf 1,45 Euro zu erhöhen, mit großer Mehrheit zu. Die Grunddividende beträgt 1,10 Euro, der Bonus 0,35 Euro (Vorjahr 0,25 Euro). Damit liegt die Dividendenrendite der ANZAG Aktie im vergangenen Geschäftsjahr, auf den Börsenkurs zum Bilanzstichtag bezogen, bei 6,3% – einem Ertragssatz der von Aktien wie Rentenpapieren in der letzten Zeit nicht mehr erreicht wurde.

Ungeachtet der Interventionen der Gesundheitspolitik ist die Andreae-Noris Zahn AG (ANZAG) erfolgreich ins Geschäftsjahr 2002/2003 gestartet. In den ersten sechs Monaten des neuen Geschäftsjahrs konnte der Umsatz um 8,1% gesteigert werden – ein Wachstum deutlich über Markt. Weckt ein solcher Erfolg Begehrlichkeiten? Fast will man es meinen, betrachtet man die krampfhaften Bemühungen der Sanacorp um die Aktienmehrheit.

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