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Übergewicht: Asiaten kämpfen mit dem Speck

Asien mit seinen schlanken Menschen war bislang stets Vorbild für die mit dem Problem Übergewicht kämpfenden Industrienationen. Nun ist Schluss mit der Vorbildfunktion: Die asiatische Bevölkerung wird laut einer Nachricht in der New York Times zunehmend dicker, betroffen sind vorwiegend Kinder.

Was einst als unmöglich erschien, ist nun Tatsache. In Asien zählen Herz- und kardiovaskuläre Erkrankungen zu den Top-Todesfaktoren. Treibender Motor ist die über den Kontinent schwappende Speckrolle. Das Übergewicht macht sich vor allem in Städten breit, dort sind rund 20 Prozent der Bevölkerung bereits fettleibig. Als Gründe für das steigende Übergewicht bei asiatischen Stadtkindern werden Nachsichtigkeit der Eltern, vor allem von Eltern mit nur einem Kind, die Begeisterung für billiges Fast Food und der Mangel an Bewegung genannt. Kinder würden die meiste Zeit vor dem Fernseher verbringen.

Als besonders besorgniserregend gilt der Anstieg von Diabetes im Kindesalter. Laut Experten steigt die Anzahl von diabetischen Kindern jährlich um neun Prozent. Wir haben heute Kinder im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren, die für die nächsten 50 Jahre mit Tabletten und Insulin-Spritzen behandelt werden müssen und im Alter zwischen 25 und 30 Jahren mit einem Herzinfarkt rechnen müssen, wird Paul Zimmet, Leiter des International Diabetes Institute in Melbourne, zitiert. Nach Angaben der WHO leben in Ost- und Südasien rund 30 Mio. Diabetiker. Mit Ende des Jahrzehnts könnten es bereits 130 Mio. sein, somit mehr als die Hälfte der weltweit prognostizierten 216 Mio. Diabetiker. pte

Quelle: www.nytimes.com

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