Ernährung aktuell

Braten und Frittieren: Nicht jedes Fett eignet sich gleich gut

Um ein Stück Fleisch oder Fisch zu braten, benötigt man Fett in der Pfanne, soviel ist klar. Welche Fette eignen sich aber insbesondere zum Braten und Frittieren von Speisen? Die Auswahl im Supermarkt ist riesig, die Qual der Wahl also groß. Der folgende Artikel kann eine Orientierungshilfe bei der Suche nach dem "richtigen Fett" sein.

Der Verbraucher kann heute aus einer Vielzahl verschiedenartiger Öle und Fette wählen. Welches Produkt für welchen Verwendungszweck bei der Speisenzubereitung geeignet ist, ergibt sich aus den unterschiedlichen Eigenschaften der Fette. An ein Frittierfett werden dabei verschiedene technologische Anforderungen gestellt:

  • stabil gegen Hitze,
  • gleich bleibende Qualität,
  • lange Lebensdauer (Ranzigkeit),
  • keine negative Beeinflussung des Lebensmittel in Geruch und Geschmack,
  • stabil gegenüber Rauchbildung auch nach längerem Gebrauch.

Mitentscheidend für die technologische Qualität sind Art und Menge der jeweils enthaltenen Fettsäuren. Generell sind für die Verwendung als Frittierfett alle Speisefette und -öle mit möglichst geringem Gehalt an hoch ungesättigten Fettsäuren geeignet. Der Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren sollte nicht über 20% liegen, weil deren Oxidationsanfälligkeit sehr hoch ist.

Die Hitzestabilität eines Fettes hängt einerseits ab von der Fettsäurenzusammensetzung und andererseits von der Dauer des Kontaktes zwischen heißem Fett und Luftsauerstoff. Ein Maß für die Hitzestabilität eines Fettes ist der Rauchpunkt (s. Tab. 1). Während der Erhitzung finden im Frittierfett eine Reihe von Veränderungen statt (s. a. Tab. 2).

Durch Oxidation von mehrfach ungesättigten Fettsäuren entstehen kurzkettige, freie Fettsäuren. Weiterhin ist während des Frittiervorgangs die Oberfläche des Frittierfettes dem Luftsauerstoff ausgesetzt, was zur Oxidation an den Doppelbindungen der ungesättigten Fettsäuren führt. Beschleunigt wird dieser Vorgang durch Metallionen, die über das Frittiergut oder das Frittiergerät in das Frittierfett gelangen.

Tipps für die Praxis

  • Die Fritteuse erst bei 60 – 80 °C 10 Minuten anheizen um das Fett anzuschmelzen, dann erst auf max. 175 %deg;C heraufsetzen. Dadurch wird ein lokales Überhitzen und ein vorzeitiger oxidativer Fettverderb verhindert.
  • Es ist darauf zu achten, dass exakt funktionierende Thermometer verwendet werden.
  • Frittierfett/-öl sollte nicht über 175 °C erhitzt werden. Zu hohe Temperaturen verringern die Haltbarkeit des Fettes bzw. Öles erheblich, ohne die Frittierzeit zu verkürzen. Die Temperatur sollte mit einem externen Fett-Thermometer überprüft werden.
  • Das Verhältnis des Frittiergutes zum Fett sollte 1 : 10 bis max. 1 : 15 betragen, d. h., für 100 g Frittiergut werden 1 – 1,5 Liter Fett bzw. Öl benötigt.
  • Die Frittierzeit möglichst kurz wählen, das Frittiergut sollte goldgelb sein, bei Pommes frites bis zur beginnenden Braunfärbung der Spitzen. Dickere Pommes frites bilden auf Grund ihrer im Verhältnis geringeren Oberfläche weniger Maillard-Produkte, speziell Acrylamid, als dünne Pommes frites.
  • Zum Frittieren sollten gesunde und nicht angekeimte Kartoffeln, "mehlig kochende" bzw. "vorwiegend fest kochende" Sorten verwendet werden.
  • Regelmäßiges Filtrieren des noch warmen Fettes nach Gebrauch verlängert die Haltbarkeit.

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