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Auch bei Betriebskrankenkassen wächst das Defizit

BERLIN (ks). Das im vergangenen Jahr von den gesetzlichen Krankenkassen angehäufte Defizit von 2,96 Mrd. Euro betrifft vor allem die AOK (923 Mio. Euro) und die Ersatzkassen der Arbeitnehmer (929 Euro). Doch auch das Minus der Betriebskrankenkassen hat sich im vergangenen Jahr beträchtlich erhöht: Lag es 2001 noch bei 454 Mio. Euro, so waren es 2002 bereits 780 Mio. Euro.

Angesichts des weiter gestiegenen GKV-Defizits befürchtet der Präsident des Bundesversicherungsamts, Rainer Daubenbüchel, bereits in den kommenden Monaten Beitragssatzerhöhungen – auch bei den BKKen. Gegenüber der Financial Times Deutschland (Ausgabe vom 10. März) sagte er, dass mit zunehmendem Beitragsdruck auch der Wettbewerbsvorteil der BKKen im Vergleich zu den Ersatz- und Ortskrankenkassen weiter zu schwinden drohe. Wegen eines überdurchschnittlich hohen Anteils junger und gesunder Mitglieder konnten die BKKen bisher deutlich niedrigere Beiträge anbieten als die großen Kassen. Doch seit ein Kassenwechsel problemlos möglich ist, geraten auch immer mehr "schlechte Risiken" in die günstigen Kassen.

Während der durchschnittliche Beitragssatz der BKKen im ersten Quartal 2001 noch bei 12,55 Prozent lag (Differenz zum allgemeinen Beitragssatz: 1,03 Prozent), ist er im Januar 2003 bereits auf 13,61 Prozent nach oben geklettert (Differenz: 0,72 Prozent). Allerdings gibt es auch noch vereinzelte BKKen, die Beitragssätze ab 11,8 Prozent anbieten. Andere der einstigen "Billig-Kassen" liegen aber auch schon auf AOK- und Ersatzkassen-Niveau.

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