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Gesundheitsreform: Arbeitgeberpräsident für Versand- und Kettenapotheken

BERLIN (ks). Dieter Hundt, der Präsident der Bundesvereinigung deutscher Arbeitgeberverbände, unterstützt Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt in ihrem Vorhaben, die Apothekenlandschaft zu verändern. Gegenüber der Süddeutschen Zeitung (Ausgabe vom 10. März) forderte Hundt, bei der Gesundheitsreform auch Privilegien von Apothekern und Ärzten abzubauen.

"Besitzstandsdenken hilft nicht weiter", sagte der Arbeitgeberpräsident. Auf dem Arzneimittelmarkt sei mehr Wettbewerb unerlässlich: Stationäre und Versandapotheken müssten nebeneinander existieren können und Filialketten möglich sein. Hundt: "Was in anderen Ländern funktioniert, darf in Deutschland nicht tabu sein."

Auch den Sicherstellungsauftrag, der derzeit bei den Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) liegt, will Hundt gelockert sehen: Er sollte künftig gemeinsam von Kassen und KVen ausgeübt werden. Schmidts Ankündigung, den durchschnittlichen Kassenbeitrag von 14,3 auf 13 Prozent zu senken, bezeichnete Hundt als "wichtiges Signal". Doch er will die Beiträge noch weiter sinken sehen. Dazu müssten einzelne Kassenleistungen privat abgesichert werden, so etwa private Unfälle, Krankengeld oder Zahnmedizin. Ohne eine Konzentration des Leistungskataloges sei "jede Reform zum Scheitern verurteilt", sagte Hundt der Süddeutschen Zeitung.

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