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Gesundheitspreis verliehen: Rufzeichen Gesundheit!

MÜNCHEN (hvj). Am 21. Februar 2003 wurde der Gesundheitspreis "Rufzeichen Gesundheit!" für herausragende Leistungen im deutschen Gesundheitswesen von Marion Caspers-Merk, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung, überreicht. Ausgezeichnet für herausragende Leistungen und Engagement im deutschen Gesundheitswesen wurde das Kinderhospiz Balthasar. Die Leser der Apothekenkundenzeitschrift "Apotheken Umschau" haben mit großer Mehrheit für dieses Projekt votiert.

Rolf Becker, Herausgeber der "Apotheken Umschau", hat den Gesundheitspreis "Rufzeichen Gesundheit!" für herausragende Leistungen im deutschen Gesundheitswesen gestiftet. Es handelt sich um einen Publikumspreis, der zwischen dem 15. November und 15. Dezember 2002 von den Lesern der Apotheken Umschau durch schriftliche Wahl erstmals vergeben wurde. Dieser Preis wird in der Zukunft jährlich vergeben.

In seiner Begrüßungsrede wies Dr. Karl-Josef Schaltenberg, Hauptgeschäftsführer des Wort & Bild Verlages darauf hin, dass mit diesem Preis Engagement und Leistungen im Gesundheitswesen gewürdigt werden sollen, die schon in der Praxis erprobt sind und die Patientenversorgung nachhaltig verbessert haben. Auch sei großer Wert darauf gelegt worden, dass letztendlich die Leser die entscheidende Instanz bei der Vergabe dieses Preises sind.

Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung, Marion Caspers-Merk, überreichte die Plastik "Rufzeichen!" von Bildhauer Professor Fritz Koenig an Rüdiger Barth, den Geschäftsführer des Kinderhospiz Balthasar.

"Das deutsche Gesundheitswesen ist", so Marion Caspers-Merk, "auf solch soziales Engagement angewiesen" und sie vergaß dabei nicht, alle Projekte, die für diesen Gesundheitspreis vorgeschlagen worden waren, zu loben. Weitere Informationen zu dem Kinderhospiz Balthasar sind unter www.gesundheit-pro.de nachzulesen.

Eine öffentliche Aufgabe

"Einen Hospiz zu schaffen, welches kranken Kindern, die ohne jede Heilungschance sind, eine individuelle Begleitung in der letzten Lebensphase ermöglicht, war die Intention der Gründungsinitiative. Für von solch einem schlimmen Schicksal betroffene Familien eine Anlaufstelle zu schaffen und sich in einem solch schwierigen Bereich zu engagieren, verdient höchste gesellschaftliche Anerkennung", so Dr. Marianne Koch, Präsidentin der Deutschen Schmerzliga e.V., in ihrer Laudatio.

Der frühere Bundesgesundheitsminister, Dr. Heiner Geißler, ging bei seinem anschließenden Referat zur "Daseinsvorsorge und bürgerschaftliches Engagement", auch auf die aktuelle Gesundheitspolitik der Bundesregierung ein. Es sei falsch, bei der Entwicklung von Gesundheitsreformen immer nur auf die Kosten zu schauen. Die medizinische Versorgung der Bevölkerung sei eine öffentliche Aufgabe und somit müsste der Staat dafür Sorge tragen, dass es keine "Zweiklassen-Medizin" gäbe.

Die größte Gefahr in der Gesellschaft sei zur Zeit die Zerstörung der Solidarität. Wenn Gesundheit eine Frage des Geldes werde, sei diese gefährdet, so der CDU-Sozialpolitiker im Unruhestand. Hier trage die Politik große Verantwortung und bei all den anstehenden Reformplänen, müsse dies berücksichtigt werden. Dr. Heiner Geißler stellte allerdings auch klar, dass der Weg in die "Staatsmedizin" falsch sei und sehr wohl nicht staatliche Institutionen, wie z. B. die Apotheken, öffentliche Aufgaben wie die Arzneimittelversorgung übernehmen sollen.

Die Jury für die Vorauswahl des Jahres 2002

Dr. Marianne Koch, Präsidentin der Deutschen Schmerzliga, e.V. Dr. Ekkehard Bahlo, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Patienten und Versicherte e.V. (DGVP) Prof. Dr. Heyo Eckel, Präsident der Ärztekammer Niedersachsen, Fortbildungsbeauftragter der Bundesärztekammer Hans Günter Friese, Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) Prof. Dr. Reinhard Kurth, Präsident des Robert-Koch-Instituts Dr. Edwin Smigielski, Bundesgesundheitsministerium

Rufzeichen Gesundheit! Publikumspreis der Apotheken Umschau

Intention Die Apotheken Umschau möchte als Stifter des "Rufzeichen Gesundheit!" herausragende Leistungen und die damit verbundenen Personen auszeichnen und unterstützen. "Rufzeichen Gesundheit!" ist mit 25 000 Euro dotiert. Der Preisträger erhält zudem als sichtbares Zeichen der Anerkennung die von dem weltbekannten Bildhauer Fritz Koenig gestaltete Bronzeplastik Rufzeichen!

Preisträger Die Preisträger werden jährlich von den Lesern der Apotheken Umschau gewählt. Der Wort & Bild Verlag erstellt eine Vorschlagsliste. Ein Auswahlgremium hochrangiger Persönlichkeiten aus maßgeblichen Institutionen des Gesundheitswesens kann die Liste durch eigene Vorschläge ergänzen; das Gremium nominiert sechs Kandidaten für die Leserentscheidung. Die Kandidaten werden dann in der Apotheken Umschau zur Wahl gestellt.

Die Kriterien Für die Leserentscheidung ausgewählt werden solche Leistungen im Gesundheitswesen, die in Deutschland Bedeutung erlangt haben und deren Wert sich bereits in der Praxis erwiesen hat. Die Leistung soll zu einer Verbesserung der Patientenversorgung geführt haben, innovativ sein, Modellcharakter besitzen und in der Kernleistung in jüngerer Vergangenheit erbracht worden sein. Es wird kein Lebenswerk ausgezeichnet.

Nominiert

  • Kampf dem Herztod Eine Initiative der Björn-Steiger-Stiftung
  • TOM Asthma Asthma-Schulung des "Zentrum für Arzneimittelinformation und pharmazeutische Praxis" für Apotheker
  • Ärzte für Obdachlose Medizinische, zahnmedizinische und sozialpflegerische Betreuung Obdachloser in Berlin
  • Darmkrebsmonat März 2002 Ein Projekt der Felix-Burda-Stiftung zur Darmkrebs-Früherkennung
  • Kinder stark machen Ein Projekt der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
  • Kinderhospiz Balthasar

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