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Umfrage zum Gesundheitssystem: Deutsche wollen nicht mehr zahlen

BERLIN (ks). 58 Prozent der Deutschen lehnen eine weitere Erhöhung der Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) entschieden ab Ų nur 35 Prozent wären bereit, künftig mehr an ihre Kasse zu zahlen.

Reformvorschläge zur Beitragsreduzierung treffen bei der Bevölkerung weitgehend auf Zustimmung – Leistungseinschränkungen sind dagegen wenig populär. Zu diesen Ergebnissen kommt eine von der "Financial Times Deutschland" in Auftrag gegebene Studie des Markt- und Meinungsforschungsinstituts INRA.

Die am 28. Februar veröffentlichte Studie zeigt, dass vor allem Personen, deren Netto-Haushaltseinkommen unter 1500 Euro liegt, wenig Verständnis für Beitragserhöhungen haben (70 Prozent). Mit steigendem Einkommen nimmt die Zahlungsbereitschaft hingegen leicht zu.

Gegen eine Positivliste sprechen sich 57 Prozent der Befragten aus. Ebenfalls auf Ablehnung stößt der Reformvorschlag, die kostenfreie Mitversicherung für Ehepartner aufzuheben: drei Viertel sagen hierzu Nein. 82 Prozent wollen zudem nicht, dass die GKV künftig nur noch eine Grundversorgung übernimmt.

Nur 12 Prozent wären bereit, für kleinere Behandlungen selbst aufzukommen. Sehr wenig halten die meisten Deutschen von einer "Eintrittsgebühr" beim Arzt, 87 Prozent lehnen diese Idee ab. Den Vorschlag, Freizeitunfälle aus der GKV auszugliedern, betrachtet die Bevölkerung uneinheitlich: etwa jeweils die Hälfte spricht sich dafür bzw. dagegen aus. Dabei sind ältere Befragte eher für eine Ausgliederung als jüngere.

Leben können die Deutschen der Studie zufolge hingegen mit Reformideen, die ihnen kein weiteres Geld aus der Tasche ziehen: So befürworten 87 Prozent Beitragsrabatte für die regelmäßige Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen, 86 Prozent sind für Patientenquittungen, 56 Prozent können sich mit der Vorstellung anfreunden, weniger zu zahlen, wenn sie stets zuerst den Hausarzt aufsuchen.

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