Ernährung aktuell

Lernschwierigkeiten: Jod für schlaue Köpfe

Deutschland ist noch immer ein Jodmangelgebiet. Für Kinder und Jugendliche kann eine Unterversorgung mit dem Spurenelement gravierende Auswirkungen haben: Es fehlt an der notwendigen Konzentration, dafür nehmen Unlust und Müdigkeit zu. Lern- und Merkschwierigkeiten, verbunden mit einem Nachlassen der schulischen Leistungen, sind dann meist unausbleibliche Folgen.

Der Körper benötigt Jod, um Schilddrüsenhormone bilden zu können. Diese wiederum steuern zahlreiche Stoffwechselvorgänge im Körper und sind damit von entscheidender Bedeutung für die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern und Jugendlichen und für Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit von Erwachsenen. Jod hat eine wichtige Funktion für die Bildung von Nervenwachstumsfaktoren und ist bereits im Mutterleib von großer Bedeutung für die Hirnentwicklung. Nur bei einer ausreichenden Versorgung mit Schilddrüsenhormonen können sich die Nervenzellen entwickeln und vernetzen.

Aufklärung und die gute Verfügbarkeit von jodiertem Salz und Lebensmitteln mit entsprechendem Salzzusatz haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass sich die Jodversorgung in Deutschland erfreulich verbessert hat. Die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. empfohlene tägliche Jodzufuhr wird jedoch nach wie vor in den meisten Fällen nicht erreicht. Statt den notwendigen 180 bis 200 Mikrogramm Jod pro Tag werden im Schnitt nur etwa 120 Mikrogramm täglich aufgenommen. Es fehlt also nach wie vor ein Drittel der empfohlenen Zufuhr.

Jodmangel bei Heranwachsenden führt zu Lern- und Konzentrationsschwierigkeiten

Während der Entwicklungsphase reagiert der Körper besonders empfindlich auf Jodmangel. Länger anhaltender Jodmangel kann zu einer Vergrößerung der Schilddrüse führen, die wiederum Atem- und Schluckbeschwerden nach sich ziehen kann. 50 Prozent der Jodmangelkröpfe entwickeln sich bis zum 20. Lebensjahr.

Untersuchungen weisen zudem nach, dass der Jodmangel zu Müdigkeit, Lern- und Konzentrationsschwäche führen kann. Hörstörungen und geringere Hirnleistungen können eine weitere Folge von Jod- und Schilddrüsenhormonmangel sein. Selbst das Arterioskleroserisiko ist in diesem Fall deutlich erhöht.

Jodversorgung von Schulkindern lässt noch zu wünschen übrig

Schulkinder sind vom Jodmangel besonders betroffen, da es in der Pubertät zu einem Wachstumsschub kommt, der auch die Schilddrüsenfunktionen stark beansprucht. Deshalb ist die Pubertätsstruma charakteristisch für diese Altersgruppe. Trotz erfreulicher Erfolge bei der Verbesserung der Jodversorgung besteht gerade bei vielen Schulkindern auch heute noch ein erhebliches Defizit, das durch eine erhöhte Aufnahme von jodhaltigen Lebensmitteln bzw. von Lebensmitteln, die mit Jodsalz hergestellt wurden, ausgeglichen werden kann.

Generell sollte auf eine gute Grundversorgung mit Jod geachtet werden. Dazu gehört der regelmäßige Verzehr von Meeresfisch (mindestens einmal – besser zweimal – wöchentlich), der als einziges Lebensmittel von Natur aus nennenswerte Mengen an Jod enthält. Auch Milch- und Milchprodukte können zur Verbesserung der Jodversorgung beitragen. Wichtig ist ferner, dass im Haushalt ausschließlich Jodsalz bzw. Jodsalz mit Fluorid (durch Fluorid zusätzlicher Schutz vor Zahnkaries) verwendet wird und bevorzugt solche Lebensmittel – vor allem Brot – gekauft werden, die mit Jodsalz hergestellt sind. Das Motto sollte lauten: Wenn Salz – dann Jodsalz.

Faltblatt Jod

Mit dem Thema "Jod für gesunde Mütter und intelligente Kinder" befasst sich ein neues Faltblatt des Arbeitskreises Jodmangel. Es gibt Tipps, wie die Jodversorgung bereits in Schwangerschaft und Stillzeit sichergestellt werden kann. Des weiteren gibt es Hinweise, wie Babys und Kleinkinder von Anfang an genügend Jod erhalten und auf was Kinder und Jugendliche achten sollten, damit sie mit der Nahrung genügend Jod aufnehmen. Jodversorgungstipps für die ganze Familie runden schließlich den kleinen Ratgeber ab, der gegen Einsendung eines mit 0,56 Euro frankierten Umschlags kostenlos bei folgender Adresse angefordert werden kann: Arbeitskreis Jodmangel, Postfach 15 41, 64505 Groß-Gerau.

Quelle: Pressemitteilung vom Arbeitskreis Jodmangel

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